Fragen, die sich wohl jeder Anleger während der Zusammenstellung seines Portfolios stellt. Wer sein Geld bei einem Robo Advisor anlegt, erhält dabei Unterstützung: Denn zum Service der automatisierten Plattformen gehört auch, bei diesen Entscheidungen zu helfen oder sie gar vollständig zu übernehmen. Ihren Kunden bieten sie damit ein Rundum-Paket.
Schon bei der richtigen Portfolio-Zusammensetzung hilft der Robo Advisor. Nicht alle Eier in einen Korb legen – diese auf den ersten Blick einfache Investmentregel besagt, dass Anleger ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und Länder verteilen sollen. So können sie ihr Depot vor größeren Verlusten schützen. Legt beispielsweise ein Anleger sein Geld nicht nur in Aktien, sondern auch in Anleihen an, kann die eine Anlageklasse mögliche Verluste der anderen Anlageklasse kompensieren oder verringern. Ein auf Dauer ausgewogenes und zugleich renditestarkes Portfolio in Eigenregie zu erstellen, ist allerdings in der Praxis gar nicht so einfach.
„Langfristig schaffen es nur die wenigsten Fondsmanager den Markt zu schlagen“, sagt Gerald Klein, Gründer und CEO von growney. „Robo Advisors, die auf eine passive Anlagestrategie mit ETFs setzen, sind daher eine sinnvolle und durchaus erfolgversprechendere Alternative.“ Denn die passiven, börsennotierten Indexfonds bilden einen Markt so genau wie möglich ab und sind damit langfristig erfolgreicher als aktiv gemanagte Fonds. Robo Advisors wollen mit geringen Kosten und einer breiten Diversifikation attraktive Renditen erzielen. Das Produktangebot ist daher über verschiedene Länder und Sektoren gestreut, etwa mit europäischen Unternehmens- und Staatsanleihen von hoher Qualität oder einem aus Aktienfonds bestehenden Weltmarktportfolio.
Auch bei der Wahl ihrer Anlagestrategie erhalten Robo-Advisor-Kunden Unterstützung. Ein Risikobereitschaftstest fragt ab, wie wohl oder unwohl sich der Kunde bei Verlustszenarien fühlt oder wie viel Vermögen vorhanden ist. Auf Grundlage der Antworten erhalten Kunden dann eine individualisierte Empfehlung, die auf die persönliche Risikobereitschaft abgestimmt ist: Zum Beispiel eine offensive Strategie mit einem hohen Aktienanteil oder ein eher defensiv ausgerichtetes Portfolio mit mehr Anleihen.
„Bei der Ermittlung der passenden Risikostufe wollen wir vor allem Anleger mit weniger Investmentkenntnissen unterstützen“, so Klein. Kunden der automatisierten Geldanlage haben über einen Online-Zugang die Möglichkeit, sich alle Details und Positionen ihres Investments auf dem Bildschirm in Ruhe anzusehen und auszudrucken.
Zudem sorgen Robo Advisors für eine individualisierte und situationsspezifische Beratung, die eine hohe Produktqualität sicherstellt. „Wir verfolgen einen „Best-in-Class“-Ansatz“, erklärt Gerald Klein. „Wir achten also streng darauf, dass das Vermögen der Kunden in den besten Fonds der jeweiligen Anlageklasse investiert ist.“
Denn das kann sich ändern – etwa wenn ein Fondsanbieter die Preise erhöht oder wenn ein ETF plötzlich einen anderen Index abbildet. Daher werden die Fonds permanent geprüft und gegebenenfalls der Austausch eines Fonds im Portfolio vorschlagen. Weiterhin sorgt ein jährliches Rebalancing für eine regelmäßige Adjustierung des Portfolios. Damit ist die Wiederherstellung der ursprünglichen Portfoliogewichtung gemeint.
Ein Beispiel: Das Portfolio besteht anfangs zu 50 Prozent aus Aktien und zu 50 Prozent aus Anleihen. Sollten nach einem Jahr die Aktien um zehn Prozent an Wert zugelegt und die Anleihen um zehn Prozent verloren haben, würde der Aktienanteil gegenüber dem Anleiheanteil überwiegen. Nun würde der Robo Advisor automatisch Aktien verkaufen und Anleihen kaufen, damit das ursprüngliche 50:50-Verhältnis wiederhergestellt wird – ohne dass sich Anleger über ein verändertes Risikoniveau und mögliche Verschiebungen in ihrem Depot sorgen müssen. (growney)