Der asiatische USD-Rentenmarkt habe nach einer siebenjährigen Wachstumsphase von über 22% jährlich ein Volumen von ausstehenden Papieren im Wert von 700 Milliarden US-Dollar erreicht und wachse weiterhin mit Nettoemissionen von deutlich mehr als 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Schaue man sich den Asien ex-Japan-USD-Rentenmarkt an, sei zweifelsohne der stärkste Treiber dieser Emissionen China. Trotz einer sich deutlich abzeichnenden Verlangsamung der Wirtschaft habe China dem USD-Rentenmarkt in der asiatischen Region seit 2008 zu einer Vervierfachung des Wachstums verholfen. Obwohl die zusammengefassten Volkswirtschaften von China, Hongkong und Taiwan zwei Drittel des Bruttosozialprodukts der Region ausmachen, entspränge weniger als die Hälfte des USD-Rentenmarkts diesen drei Ländern. Indien und Indonesien, die zweit- bzw. viertbevölkerungsreichsten Länder, hätten in den letzten Jahren ebenfalls einen starken Anstieg in USD-Rentenemissionen erlebt, und in Kombination mit entwickelteren Märkten, wie Südkorea und Singapur, biete dies Anlegern eine wahrlich diversifizierte Investment-Story.
Gute Rendite bei geringer Volatilität
Während des letzten Jahrzehnts hätten asiatische USD-Renten die attraktivsten Risiko-Renditeprofile aufgrund ihrer geringen Volatilität und attraktiven Erträge aufgewiesen (Abb. 1). Der Grund hierfür sei eine Kombination aus einem signifikanten Engagement in schnell wachsenden Volkswirtschaften mit einem Schwellenländerabschlag und der durch Rentenerträge gebotenen Stabilität gewesen. Das führe zu einem sich verbessernden grundlegenden Rentenprofil und einem steigenden inländischen Angebot (lokale Käufe von Anlegern). Das mache die Anlageklasse hinsichtlich des Risiko-Renditeprofils zu einer der attraktivsten im Vergleich zu anderen Renten- und Aktienmärkten. Der asiatische USD- Rentenmarkt habe während der kürzlichen Korrekturphase an den Schwellenländeraktienmärkte eine hohe Stabilität gezeigt. Sein Sharpe Ratio für 12 Monate bis zum 31. Oktober 2015 habe sowohl die US- als auch europäischen Renten- und Aktienmärkte übertroffen.
Ein dynamischer reifer Binnenmarkt
Es würden mittlerweile schätzungsweise über 70% des chinesischen USD-Rentenmarkts durch asiatische Anleger gehalten. Das habe nichts mehr mit den Zeiten zu tun, als Überseeanleger (insbesondere US-amerikanische) maßgeblich als Performancetreiber fungierten. Heute stellten inländische Anleger sowohl die Nachfrage als auch die Preisstabilität, ein Trend, an dem sich laut Marcus Weston mittelfristig nichts ändern werde. Trotz all seines Wachstums in den vergangenen Jahren stelle der asiatische USD-Rentenmarkt nach wie vor nur einen kleinen Anteil an der asiatischen Asset Allokation dar, da Rentenanleger in der Region immer noch überwiegend in Bankendarlehen in lokaler Währung bzw. Rentenmärkten in lokaler Währung investieren würden. Der asiatische USD-Rentenmarkt mache weniger als ein Zehntel des Volumens des mehr als 13 Milliarden US-Dollar großen asiatischen Rentenmarkts in Lokalwährung aus. Jedoch erwarte der Investmentexperte aufgrund des kontinuierlichen Wachstums der asiatischen Liquidität, abzulesen an den Einlagen regionaler Banken, einen Dominoeffekt auf USD-Renten, insbesondere da der Zinsunterschied zwischen USD- und lokalen Währungsmärkten sich zu Gunsten des US-Dollars verschieben würden.
Geringe Sensitivität gegenüber steigendem Zinsumfeld in den USA
Angesichts der Tatsache, dass Asien (insbesondere China) eine der wenigen verbleibenden Regionen weltweit sei, die noch ausreichend Möglichkeit zu geldpolitischer Lockerung habe, solle es wenig überraschen, dass Fremdwährungseinlagen im chinesischen Bankensystem von 200 Mrd. USD in 2010 auf 600 Mrd. USD in 2015 angestiegen seien, da weniger Fremdwährungsbelege in lokale Währung umgetauscht worden seien. Der Portfoliomanager geht davon aus, dass zwischenzeitlich, während chinesische Aufsichtsbehörden Kapitalkontrollen lockern (belegt durch das Wachstum der QDII Investmentfonds in den letzten fünf Jahren), asiatische Offshore-Dollar-Emittenten, die vom hohen Vertrautheitsgrad lokaler Anleger profitieren, eines der Hauptziele für dieses wachsende Reservoir an Liquidität sein würden.
Asiatische USD-Renten würden normalerweise mit einem deutlichen Abschlag zu ihren US-Dollar-Pendants mit ähnlichem Rating gehandelt und böten dadurch eine attraktive Rendite zum gleich guten Ratinglevel der Renten.„Wir sind der Überzeugung, dass der lokale Anlegerappetit für asiatische USD-Renten weiter steigen sollte und damit einen bedeutenden Ausgleich zum Gegenwind in anderen Regionen des globalen Rentenuniversums im Umfeld steigender US Zinssätze bieten wird“, fasst Marcus Weston, Asian Fixed Income Portfolio Manager bei La Française JK Capital Management, sein Plädoyer für asiatische USD-Bonds zusammen. Er erinnert zudem daran, dass es sich daran zu erinnern lohne, dass während des letzten geldpolitischen Straffungszyklus von Mai 2004 bis Juni 2006 der asiatische USD Rentenmarkt eine gesunde jährliche Rendite von 5,7% in diesem Zeitraum erzielte.
(Bild: Mein Geld Bilddatenbank)