dass sie dem Bedarf der Wirtschaft entsprechen und zugleich den rechtlichen und politischen Anforderungen gerecht werden“, sagt Franz J. Michel. Der Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland erinnert daran, dass Coface bereits seit langem die Dominanz der drei großen Agenturen kritisiert und auf deren Mitverantwortlichkeit für die Ausbreitung der Finanz- und Wirtschaftskrise hingewiesen hatte. „Wir belassen es aber nicht bei der Kritik, sondern wollen Alternativen bieten“, sagte Michel. Coface habe bereits ein neues Unternehmensrating entwickelt, das derzeit getestet werde.
Hinsichtlich der Regulierung der Ratingagenturen erinnerte Michel daran, dass Coface von Anfang an den Prozess kritisch und konstruktiv begleitet habe. „Es hat sich aber leider in Europa bislang nicht viel getan. Neue Regeln beziehen sich eher auf formale Aspekte der Agenturen selbst, nicht aber auf die Qualität ihrer Ratings“, unterstrich Michel seine bereits geäußerte Kritik: „Die Regulierung der Agenturen hat bisher versagt.“ Umso mehr sei nun die französische Initiative zu begrüßen, für mehr Wettbewerb auf dem Ratingmarkt zu sorgen. „Dabei ist wichtig, dass Agenturen auch nur das bewerten, wovon sie etwas verstehen“, sagte Michel. Coface wolle keine Finanzprodukte bewerten, sondern Unternehmen. „Das ist unser Kerngeschäft, das können wir“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Coface bewertet als Spezialist im Forderungsmanagement täglich die Bonität von Unternehmen überall auf der Welt und verfügt über Informationen zu mehr als 50 Millionen Unternehmen. „Das ist die Basis, auf der wir auch die Ansprüche an eine internationale Ratingagentur erfüllen können.“
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