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Irlands Unternehmen leiden unter Brexit-Risiko

Auswirkungen der Pfundabwertung schon jetzt spürbar Irlands größte Unternehmen beginnen schön langsam, die Effekte eines möglichen Brexits zu spüren. Denn auch fast hundert Jahre nach der gewonnenen Unabhängigkeit bleibt Großbritannien der größte Handelspartner für die Insel am westlichen Rand Europas. Es ist daher auch kein Wunder, dass eine Studie der London School of Economics zum Schluss kommt, dass Irland von einem Brexit am stärksten von allen EU-Ländern betroffen wäre.

Exporteure unter Druck

Vom gesamten Außenhandel Irlands entfallen 22 Prozent auf Großbritannien. Nicht zuletzt deswegen hat auch die Abwertung des britischen Pfunds, das aufgrund von Brexit-Bedenken seit November um zehn Prozent gegenüber dem Euro gefallen ist, starke Auswirkungen auf die exportorientierten irischen Unternehmen. 60 Prozent der irischen Exportunternehmen sind gemäß der irischen Handelskammer (National Trade Association) bereits von den Folgen der Pfundabwertung betroffen.

„Der Pfund ist gefallen und das ist hart für irische Exporteure“, erklärt Richard Pym, Chef der Allied Irish Bank, gegenüber „Bloomberg“. Man würde vermuten, dass bei einem Austritt aus der EU der Sterling noch weiter unter Druck gerät, so Pym. Für die Ökonomen ist klar, dass der Brexit das größte Einzelrisiko für die irische Wirtschaft, der schnellst wachsenden in der Euroregion, darstellt.

So lukriert Ryanair  rund 27 Prozent seiner Umsätze in Großbritannien. Die zehnprozentige Abwertung des Pfunds könnte laut Investecdie Unternehmensgewinne des Billigfliegers um vier Prozent senken. Andere Unternehmen, die mittelfristig stark von der Pfund-Abwertung betroffen wären, umfassen den Getränkehersteller C&C (minus fünf Prozent) und den Agrardienstleister Origin Enterprises (minus sechs Prozent).

Irland kann vom Brexit profitieren

Der Brexit könnte für Irland jedoch auch neue Türen öffnen. So könnte Dublin die naheliegende Wahl für Finanzunternehmen sein, die ihre Betriebe im Falle eines Brexits aus Großbritannien absiedeln wollen, erklärte die irische nationale Schuldenverwaltung. Prognosen sprechen von sechs Mrd. Euro an ausländischen Direktinvestitionen, die durch einen Brexit zusätzlich in Irland getätigt werden könnten.

Nicht alle Unternehmen verlieren durch die Abwertung des Pfunds. Paddy Power Betfair, DCC und Grafton beispielsweise könnten sogar profitieren. Sie alle haben Niederlassungen in Großbritannien und bilanzieren in Pfund. „Ich habe keine schlaflosen Nächte wegen des Referendums“, meint Gavin Slark, CEO von Grafton.

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