Diese sind geprägt von Kreativität und Flexibilität in der Anlagestrategie – mehr als die Produkte der großen Fondsgesellschaften, die ihren festgesetzten Leitlinien und Strategien folgen müssen, um ein möglichst breites Spektrum von potenziellen Anlegern zu bedienen.
Diese Boutiquen haben sich ausgezeichnet entwickelt. Sie gehen ihre eigenen Wege, oft begleitet von Managern, die nach langjähriger Tätigkeit in großen Häusern ihre eigenen Ideen entwickeln wollen. Einige verzeichnen enorme Zuflüsse und können so den großen Fondshäusern Marktanteile abringen.
Wegen des rasanten Wachstums stellen sich Marktbeobachter bereits die Frage, ob einige der Fondsboutiquen noch als klein zu betrachten sind. Die Marktbedeutung einiger spricht tatsächlich dagegen. Allerdings ist die Strategie bei vielen noch voll und ganz auf spezifische Investmentstile und Kernkompetenzen ausgerichtet, die mit einer weitreichenden Freiheit der Fondsmanager einhergeht. In den großen Häusern lassen sich große Teams mit umfangreicher Expertise einsetzen, während Boutiquen mit dem Risiko einer begrenzten Personenzahl klarkommen müssen. Hier unterscheiden sie sich von den Big Players. Ein Lösungsansatz könnte sein, dass die Asset-Allokation in der Boutique verbleibt, während erfahrene Portfoliomanager renommierter Häuser die Steuerung des Portfolios extern vornehmen. Da ein großer Profitabilitätsdruck auf den Assetmanagern lastet, ist zu erwarten, dass die Konsolidierung im Fondsuniversum weiter voranschreitet. Die neuen Regulierungen werden das Ihre dazu beitragen und insgesamt wohl das Geschäft der kleinen Fondsboutiquen erschweren.