Wirtschaft

Ökostrom: Kunden zahlen bereitwillig gerne mehr

Verbraucher zahlen für Ökostrom von Stadtwerken und Genossenschaften bereitwillig gerne mehr, wie eine Befragung von über 2.000 Kunden in Deutschland ergeben hat. Das konkrete Ergebnis der Forscher 

der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung, des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung und der Universität Erfurt: Für den Ökostrom der Stadtwerke würden die Konsumenten im Schnitt vier, für jenen der Genossenschaften 2,7 Cent pro Kilowattstunde mehr zahlen als an private Anbieter.

Glaubwürdigkeit wird wichtiger

Im Jahr 2011 wechselten nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima viele Stromkunden in Deutschland zu einem Ökostromanbieter. Unter diesen konnten sich auch viele Genossenschaften etablieren. Doch gibt es verschiedene Arten von Ökostrom und es ist für Endverbraucher nicht immer leicht, sich auf dem Markt zu orientieren. Es stellt sich darum die Frage, ob Kunden auf dem Ökostrommarkt Unterschiede zwischen den Unternehmen wahrnehmen.

Laut der Befragung macht die Unternehmensform einen wichtigen Unterschied hinsichtlich der Zahlungsbereitschaft für Ökostrom. „Da die Verbraucher die Herkunft von Ökostrom nur schwer nachvollziehen können, wird die Glaubwürdigkeit des Anbieters wichtiger“, verdeutlicht Co-Autor Jens Rommel von der HU. „Stadtwerken und Genossenschaften gelingt es besser als privaten Anbietern, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen“, führt der Experte aus.

Guter Zugang zu Informationen

Die Studienautoren plädieren dafür, den Wettbewerb durch Akteursvielfalt auf dem Ökostrommarkt zu erhalten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Identität von Verbraucher und Produzent bei Ökostrom zusätzlichen Nutzen schafft und somit die gesamtwirtschaftlichen Kosten der Energiewende sinken“, heißt es. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Energiewende am Strommarkt davon abhängt, welche Wahl die Verbraucher treffen.

„Um diese Entscheidungen auf einer guten Grundlage zu treffen, brauchen die Kunden vor allem einen guten Zugang zu Informationen“, so Markus Hanisch, Projektleiter sowie Professor an der HU am Institut für Agrarwissenschaften. „Die Politik könnte dazu beitragen, dass mehr Transparenz geschaffen und Informationsunterschiede behoben werden.“ Ein europäisches Ökostrom-Label könnte daher das Vertrauen, die Glaubwürdigkeit und die Akzeptanz der Verbraucher in Strom aus erneuerbaren Energien europaweit stärken, fordern die Fachleute.

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