Bei den heute in Barcelona zu Ende gegangenen letzten Vorverhandlungen zur Weiterführung des Kyoto-Vertrages habe sich leider nur wenig bewegt. Die bisher vorliegenden Zusagen der Industriestaaten, ihren Kohlendioxidausstoß um maximal 23 Prozent zu verringern, genügten nicht, um das angestrebte Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius auch tatsächlich zu erreichen. Es fehle außerdem weiter das klare Bekenntnis der reichen Länder zur Finanzierung von Umweltschutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien an den Klimawandel in den Entwicklungsländern.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Barcelona hat den Druck auf die Verhandelnden zwar erhöht und die Dringlichkeit von mehr Klimaschutz wieder in den Fokus der Politik gerückt. Aber das Gesamtergebnis ist leider äußerst dünn. Kein einziger Industriestaat setzt auf den erforderlichen hundertprozentigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Stattdessen werden auch in Deutschland Dutzende neue Kohlekraftwerke geplant, wird die Ausbeutung fossiler Ressourcen in großem Stil vorangetrieben und in den Klimaschutz gefährdende Industrieprojekte im Süden investiert. Der globale Klimaschutz wird scheitern, wenn neue Öl- und Gaspipelines gebaut werden, Atomkraftwerke länger laufen und sich die Industrie weiter aus ihrer Verantwortung stiehlt.“