„Deutschland kann bei der Digitalisierung in vielen Bereichen gut mithalten, ist aber keineswegs Vorreiter“, sagt Thorsten Dirks, Chef des Telekommunikations-Anbieters Telefónica Deutschland, der die Studie „Index on Digital Life“ in Auftrag gegeben hat. Im Ranking der Digitalisierung führen die USA die Tabelle an, gefolgt von Kanada und Australien. Auf dem vierten Platz rangiert Großbritannien, dahinter Deutschland, Israel, Frankreich, Japan, Tschechien und Südkorea. Die Schlusslichter bilden Ägypten, Guatemala und Nicaragua. Auch innerhalb der Unternehmen in Deutschland hakt die digitale Transformation vielfach. Jede zweite Firma könne keine digitale Strategie vorweisen, schreiben die Autoren des „Transformationswerk Report 2016“. Das liege am mangelnden Wissen, sagen 76 Prozent der Befragten, 71 Prozent nennen zudem die fehlende Zeit als Faktor. Zudem würden sich Führungskräfte oftmals selbst überschätzen: 44 Prozent der Unternehmenslenker geben an, sie seien digital kompetent – von den Mitarbeitern sagen das gerade einmal 14 Prozent über ihre Chefs. „Das Management überschätzt seine Fähigkeiten, weil es noch nicht verstanden hat, wie die Digitalisierung eigentlich funktioniert“, sagt einer der Studienautoren. Insgesamt sei Ratlosigkeit in den Unternehmen zu erkennen.
Deutschland im Digitalisierungs-Dilemma?
Deutschland ist laut einer aktuellen Studie in Sachen Digitalisierung zwar gut aufgestellt, schöpft sein Potenzial aber nicht voll aus. Im Vergleich mit insgesamt 34 Ländern liegt die Bundesrepublik demnach auf dem fünften Rang, in Europa auf Platz zwei, direkt hinter Großbritannien.