Besonders wachstumsstark zeigten sich weiterhin die Wettbewerbsbahnen der DB-Güterbahntochter DB Cargo (ehemals DB Schenker Rail). Aktuellen Berechnungen der Deutschen Bahn AG zufolge weiteten die Wettbewerbsbahnen ihren Marktanteil auf 39,1 Prozent aus. Insbesondere die mittelständischen Wettbewerber konzentrieren sich meist auf ihr Kerngeschäft, die Erbringung von Logistikdienstleistungen – die Lokflotte wird bedarfsorientiert angepasst. Zum Einsatz kommen Lokomotiven, wie sie beispielsweise das Mietlokportfolio des Paribus Rail Portfolio III bereitstellt. Nach drei aktuellen Zukäufen managt die Vermietungsgesellschaft Northrail jetzt insgesamt sieben Loks für den geschlossenen Fonds.
Sieben Jahre nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Transportleistung im Schienengüterverkehr in Deutschland wieder das Niveau des Rekordjahres 2008 erreicht. Laut dem aktuellen Wettbewerbsbericht der Deutschen Bahn AG lag sie 2015 bei 116,6 Mrd. Tonnenkilometern und damit leicht über der Verkehrsleistung von 2008 (115,7 Mrd. Tonnenkilometer). Zum Vergleich: 2009 war sie innerhalb eines Jahres um -17,1 Prozent auf 95,8 Milliarden Tonnenkilometer eingebrochen.
Der Schienengüterverkehr in Deutschland hat damit nachhaltig an seinen langfristigen Wachstumspfad angeknüpft – trotz des derzeit schwierigen Marktumfelds. Der aktuelle DB-Wettbewerbsbericht verweist in diesem Kontext auf die weiterhin bestehenden Kostennachteile gegenüber der Straße. Während der Schienengüterverkehr sich durch steigende Stromkosten, höhere Trassenpreise und Löhne verteuert, profitieren LKW-Spediteure von billigen Kraftstoffen, geringeren Mautsätzen und im Vergleich niedrigeren Löhnen. Hier müsse die Politik die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene steigern.
Bundesregierung: 112,3 Milliarden für die Schiene
Thomas Böcher, Geschäftsführer der Paribus Capital und zugleich Mitglied der Geschäftsführung der Vermietungsgesellschaft Northrail, die als Dienstleister die Lokflotten der Paribus-Eisenbahnfonds betreut, kommentiert die Entwicklung: „Angesichts der steigenden Verkehrsbelastung führt an mehr Bahn kein Weg vorbei. Eine Reihe erfolgreicher Verkehrsverlagerungen in verschiedenen Branchen – von Mineralwasser über Futtermittel bis hin zu Autoteilen – belegt deren Sinnhaftigkeit, aus ökologischen wie ökonomischen Gründen.“
An der langfristigen Aufwärtsentwicklung des Schienengüterverkehrs haben Experten keinen Zweifel. Laut DB-Wettbewerbsbericht rechnet die Bundesregierung bis 2030 mit 43 Prozent mehr Verkehrsleistung der Güterbahnen in Deutschland. Entsprechend hoch fallen die Investitionen aus, die in den kommenden 15 Jahren in die Bahninfrastruktur fließen sollen. Der aktuelle Verkehrswegeplan 2030, den Verkehrsminister Alexander Dobrindt Anfang August in Berlin vorgestellt hat, sieht Infrastrukturinvestition in Höhe von mehr als 269,6 Milliarden Euro vor. Dazu Böcher: „112,3 Milliarden Euro – das sind rund 41,7 Prozent – fließen in die Schiene. Zum Vergleich: Der Marktanteil der Bahn im Güterverkehr liegt bei 17,3 Prozent, der Marktanteil im Personenverkehr bei 8 Prozent – ein klares Bekenntnis für die Bahn und ein erfreuliches Signal für die Zukunft.“