Wirtschaft

Russland: Wirtschaftskrise überschattet Parlamentswahlen Deutsche Exporte nach Russland weiter rückläufig

Die Wahlen zur Staatsduma am 18. September 2016 kommen für die Regierungspartei Einheitliches Russland zu einer schwierigen Zeit.

Noch immer sinkt die Wirtschaftskraft des größten Landes der Welt, die Reallöhne und Gehälter sind weiter auf Talfahrt und der Industrie geht es kaum besser. Die Partei von Präsident Putin muss mit Einbußen rechnen. Worauf sich die Wähler – unabhängig vom Ausgang der Wahl – werden einstellen müssen: steigende Steuern und Kommunalgebühren, mehr Druck auf den Einzelhandel, maue Rentenanpassungen. Einzig positiver Ausblick: Die Inflation dürfte in den kommenden Jahren deutlich sinken.

Die Automobilindustrie hatte fürs zweite Halbjahr 2016 bereits wieder mit einem stabilen Markt gerechnet, schlimmstenfalls mit moderaten Verlusten. „Doch bei den Neuverkäufen fällt Russland aufs Niveau von 2013 zurück. In der Bauindustrie melden viele Unternehmen Konkurs an – so schlecht ist die Auftragslage im Augenblick“, sagt Bernd Hones, Russland-Experte bei Germany Trade & Invest in Moskau. Gerade bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen sei die Liquidität derzeit äußert problematisch.

Trotz der schwierigen Zeiten gibt es auch einige Lichtblicke: Große Rohstoff- und Chemieprojekte im Land oder der Ausbau der Moskauer Metro und der Straßen in Russlands Hauptstadt sind hier als Beispiele zu nennen. „Eine Handvoll Branchen, darunter die Chemieindustrie, die Land- und Ernährungswirtschaft sowie der IT-Sektor, profitieren immerhin vom billigen Rubel“, so Hones.

Was sich aus Sicht deutscher Exporteure vorerst nicht verbessern dürfte ist der Zugang zum russischen Markt. Alle größeren Parteien unterstützen mehr oder weniger die Abschottung des Landes und den Schutz vor Importen. Der Importersatz und die lokale Produktion werden mit Milliarden-Subventionen in einzelnen Branchen unterstützt – auch wenn sie damit Monopolstrukturen fördern und die Inflation anheizen. Deutschland exportierte 2015 Waren im Wert von rund 21,8 Milliarden Euro nach Russland, ein Rückgang von mehr als 25 Prozent zum Vorjahr. Aufgrund der weiterhin bestehenden EU-Sanktionen dürfte das deutsch-russische Handelsvolumen dieses Jahr weiter einbrechen.

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