„Haben sich die Versicherer im letzten Jahrzehnt auf die Makler konzentriert, gehen wir davon aus, dass sie in Zukunft trotz aller Beteuerungen andere Wege gehen werden“, sagt Peter Härtling, Geschäftsführer der DGfRP.
Zunächst brauchten die Versicherer noch bis Ende 2017 das Neugeschäft durch Makler. Künftig werde aber versucht, gering verdienende Kunden durch Robo-Advisor zu beraten, ist sich Härtling sicher.
„Das soll den Makler überflüssig machen“, befürchtet er. „Nur wenn sich Makler auf Sonderthemen spezialisieren, sind sie für Versicherer noch interessant“, sagt Härtling und nennt als Beispiel die Ruhestandsplanung.
Die Sonderstellung der BDRD-Mitglieder als zertifizierte Sachverständige für Ruhestandsplanung werde daher in den kommenden Jahren Früchte tragen. „Im Moment sprechen wir mit drei Versicherern, die sich auf Ruhestandsplanung konzentrieren wollen“, so Härtling.
Einen weiteren Trend erkennt Peter Härtling darin, dass Einbußen beim Lebensversicherungs-Geschäft durch das Sachgeschäft wettgemacht werden sollen. „Hier werden die Margen aufgrund der Technologiekonkurrenz aber sinken“, sagt Härtling. Zudem ist das Sachgeschäft sehr arbeitsintensiv. Auch das Biometrie-Thema bleibe für Makler durchaus attraktiv, sei aber ähnlich zeitaufwendig in der Bearbeitung.
„Das Geschäft mit Lebensversicherungen wird durch die zunehmende Regulierung und den Niedrigzins weiter zurückgehen“, so Härtling. Das Wissen über die schlechten Rückkaufwerte vieler Versicherer, die oft auch noch nach mehr als zwölf Jahren Beitragszahlungsdauer für ihre Kunden Verluste dokumentieren, lässt Kunden und Makler nach Alternativen suchen.
Doch auch „Fondspolicen werden künftig in der Beratung reguliert werden und auch hier werden Nettopolicen massiv zunehmen“, ist sich Härtling sicher. Makler werden im größeren Stil allerdings erst ab 2018 vermehrt auf Nettopolicen umschwenken, wenn die provisionsintensiven Alternativen endgültig der Vergangenheit angehören. Gerade hier wird eine Spezialisierung notwendig werden.
(DGfRP/newskontor)