Investmentfonds

Friedrich & Weik: „Wir versprechen keine Rendite“

Mein Geld im Gespräch mit Marc Friedrich, Friedrich & Weik Vermögenssicherung UG, über den neuen Friedrich & Weik Wertefonds (WKN: A2AQ95) und den unausweichlichen Weg in die Negativzinsen

Friedrich & Weik

Mein Geld: Welche Investmentphilosophie versteckt sich hinter dem Fonds, den Sie mit Ihrem Kollegen Matthias Weik initiiert haben?

Friedrich: Der Fonds konzentriert sich ausschließlich auf Sachwerte, die für den realen Erhalt des Anlegervermögens stehen. In vielen Portfolios dominieren Papierwerte wie Anleihen, ohne dass den Investoren die gefährlichen Folgen bewusst sind.

In Zukunft geht es um realen Kapitalerhalt. Deswegen verzichten wir beim Fonds auch auf die Ankündigung einer Zielrendite. Wir gehen davon aus, dass die finanzielle Repression weitergehen wird. Die Staaten sind über die Halskrause verschuldet. Selbst Deutschland zahlt bei Rekord-Steuereinnahmen keine Schulden zurück. Staaten wie Griechenland, Portugal, aber auch Spanien, Italien und Frankreich können ihre Schulden erst recht nicht zurückzahlen, der Euro wird scheitern. In allen historischen Krisenphasen haben sich Sachwerte besser entwickelt als Papierwerte. Anleger haben mit dem Fonds erstmalig die Möglichkeit, breit gestreut in Sachwerte zu investieren. Für Investoren, die hohe Renditen und das schnelle Geld erwarten, ist der Fonds nicht geeignet.

Mein Geld: Der Fonds investiert in illiquide Assets wie Immobilien, Ackerland, Wälder, und bietet trotzdem tägliche Liquidität. Das gab schon bei den offenen Immobilienfonds Probleme. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?

Friedrich: Wir gehen in mehreren Stufen vor. Am Anfang investieren wir in hochliquide Sachwerte wie Gold und Aktien.Später, bei höherem Fondsvolumen, gehen wir in Silber und erst dann in weitere Assets wie Diamanten, Ackerland, Wald und Immobilien. Zur Erhaltung der Liquidität ist der Anteil dieser Assets auf maximal 20% beschränkt. Ferner fahren wir auch eine strategische Cashquote. Ein Teil davon wird in physischen Banknoten gehalten, um den Negativzinsen zu entgehen.

Mein Geld: Cash ist das Stichwort. Widerspricht das Halten von Papiergeld nicht der Ausrichtung auf Sachwerte?

Friedrich: Wir agieren sehr aktiv, bei entsprechenden sich abzeichnenden Risiken bauen wir Cashbestände ab und investieren beispielsweise in physisches Gold.

Mein Geld: Über welche rechtlichen Konstrukte werden illiquide Assets wie Wälder oder Ackerland im Fonds abgebildet? Wie werden diese Assets bewertet?

Friedrich: Die Umsetzung erfolgt über sogenannte Compartments in Luxemburg, jedes Compartment ist ein wirtschaftlich und rechtlich getrenntes Teilvermögen, daher sind diese in der Wirkung einem Sondervermögen gleichgestellt. Über diese Compartments kann der Fonds Grund kaufen und diesen auch bewirtschaftenlassen. Die Bewertung erfolgt in regelmäßigen Abständen über unabhängige Gutachter. Dieser Wert fließt in den täglichen Fondskurs mit ein.

Mein Geld: Sie haben für die Anlageklassen unterschiedliche Fondsmanager als Experten mandatiert. Auf der Aktienseite nutzen Sie die Expertise der Vermögensverwalter Knösel & Ronge. Können Sie den Ansatz kurz erläutern?

Friedrich: Neben Edelmetallminenaktien, die wir als eigene Anlageklasse behandeln, haben wir uns auch intensive Gedanken zum Investment in Aktien gemacht. Aktien haben großteils schon eine recht ambitionierte Bewertung erreicht. Hier konzentrieren wir uns auf mögliche Übernahmekandidaten und auf Übernahmesituationen. Die Strategie beeindruckt auch durch eine vergleichsweise niedrige Volatilität. Selbst in Baissephasen halten sich diese Aktien besser als der breite Markt.

Mein Geld: Sie haben für verschiedene Anlageklassen unterschiedliche Quoten. Wie werden diese gesteuert?

Friedrich: Matthias Weik und ich haben in Absprache mit den Experten Anlagegrenzen für die einzelnen Anlageklassen definiert. Im Rahmen dieser Anlagehöchstgrenzen agieren die Fondsmanager mit aktivem Risikomanagement eigenständig. Selbstverständlich stimmen wir bei außergewöhnlichen Marktereignissen die entsprechenden notwendigen Reaktionen mit den Fondsmanagern ab. Darüber hinaus gibt es zunächst einen festen Rhythmus, in dem wir die Allokation überprüfen. Generell werden die Positionen in mehreren Tranchen erworben, in Schwächephasen wird antizyklisch nachgekauft.

Mein Geld: Der Kapitalmarktausblick am Jahresende kommt so sicher wie das Silvesterfeuerwerk. Manche Experten befürchten einen Crash an den Rentenmärkten und den Beginn einer Phase mit höheren Zinsen. Wie beurteilen Sie die Situation?

Friedrich: Ich halte das Szenario für sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn die Notenbank in den USA die Zinsen jetzt noch einmal leicht anhebt, werden wir keine markanten Zinssteigerungen mehr sehen. Die Märkte sind massiv abhängig vom billigen Geld, zudem hätten viele Staaten massive Probleme, sich zu refinanzieren. Das globale Wirtschaftswachstum würde im Keim erstickt. Aus unserer Sicht liegt die Gefahr in Negativzinsen.

Mein Geld: Herr Friedrich, vielen Dank für Ihre Ausführungen.

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