Wirtschaft

Was kommt nach dem Euro?

Dezember-Kolumne von Hans Stoter, Global Head of Credit Investments & Lead Portfolio Manager Global High Yield

Die Eurokrise weitet sich unaufhaltsam aus, immer mehr Länder stehen vor dem Staatsbankrott. Entsprechend laut tönt der Ruf nach einer Rückkehr zu den ehemaligen Landeswährungen. Vor diesem Hintergrund schauen wir uns die Konsequenzen näher an, die das Ende des Euro für Unternehmen auf den europäischen Kapitalmärkten haben könnte. Dabei sei darauf hingewiesen, dass ein Zusammenbruch des Euro nicht unser zentrales Szenario ist. Noch sind wir überzeugt, dass Politiker und EZB bei zunehmendem Druck letztendlich die richtigen Entscheidungen treffen werden. Doch anhand der möglichen Folgen für den Unternehmensanleihemarkt wollen wir die Debatte hier näher beleuchten. Unsere Analyse beschränkt sich auf die praktischen und wirtschaftlichen Auswirkungen ohne Berücksichtigung der rechtlichen Seite.

Zunächst einmal sind die verschiedenen Auflösungsszenarien voneinander abzugrenzen. Für unsere Analyse haben wir das Auseinanderbrechen der Eurozone wie folgt definiert: 1. Ein oder mehrere Peripherieländer verlassen die EWU und führen wieder ihre ehemaligen Landeswährungen ein, während die übrigen Länder am Euro festhalten. 2. Ein oder mehrere Kernländer (etwa Deutschland oder die Niederlande) treten aus der EWU aus, während die übrigen Länder am Euro festhalten. 3. Der Euro wird aufgelöst und alle Länder kehren zu ihren nationalen Währungen zurück. Jedes dieser Szenarien hat unterschiedliche Folgen für die Unternehmensanleihemärkte. Im Folgenden skizzieren wir die wichtigsten Konsequenzen.

Nach unserer Einschätzung würde ein Zusammenbruch des Euro vor allem zu einer völligen Neuordnung des Wettbewerbsumfelds führen – zuungunsten der Unternehmen in den Kernländern. Die Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder würde wesentlich gemindert, denn die Währungen der Peripherieländer wären gegenüber den Kernwährungen deutlich geschwächt. Infolge der schwächeren Währung würde sich die Kostenstruktur der Peripherieländer im Vergleich zu den Kernländern dramatisch verbessern. Das hätte ernste Folgen für die Exportmärkte. Die Bemühungen deutscher Unternehmen um Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition könnten sozusagen über Nacht zunichte werden. Die Folgen für die deutsche Binnenwirtschaft wären verheerend: Rezession und ein rapider Anstieg der Arbeitslosenzahlen.

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