Wirtschaft

CoinInvest warnt vor zunehmenden Gold-Fälschungen

Immer mehr falsche Barren und Münzen aus China im Umlauf, Edelmetallhändler rät Anlegern zur Vorsicht

Gold

Ob Brexit oder US-Wahl: In diesen unsicheren Zeiten ist Gold als sichere Anlageform bei immer mehr Anlegern gefragt. Doch der Boom beim Edelmetall ruft zunehmend Betrüger auf den Plan. Der international tätige Goldhändler Coininvest.com erhält seit einigen Wochen vermehrt Angebote mit gefälschten Goldbarren und -münzen, die aus fragwürdigen Quellen stammen. Arglose Privatanleger haben häufig das Nachsehen, können sich aber vor den Betrügern schützen.

„Die Zahl der angebotenen Fälschungen hat bei uns wie in der gesamten Branche in den letzten Wochen massiv zugenommen“, sagt Daniel Marburger, Director der CoinInvest GmbH. Der international tätige Edelmetallhändler bezieht seine Ware zwar direkt von den Herstellern und zumeist staatlichen Prägestätten, kauft aber – wie andere Händler auch – Ware beispielsweise von Privatanlegern an. Bei den nun im Umlauf befindlichen Fälschungen handelt es sich vor allem um Goldbarren mit einer Feinunze Gewicht (31,1 Gramm), vereinzelt um Münzen. Die Täter sind Marburgers Erfahrung zufolge einerseits professionelle Betrüger, andererseits arglose Privatpersonen, die fälschlicherweise meinen, im Internet ein Schnäppchen gemacht zu haben.

Die eigentlichen Fälscher der Barren und Münzen sitzen im Regelfall in China. Dort produzieren sie die für Laien realistisch wirkenden Duplikate mit einer weitgehend originalgetreuen Verpackung. Auch die dazugehörigen Echtheitszertifikate liefern die Betrüger. Ihre Ware verkaufen sie dann über Plattformen wie das chinesische Internetkaufhaus Alibaba oder das US-amerikanische Gegenstück eBay für einen vergleichsweise geringen Preis. Beliebtestes Motiv ist derzeit eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) der australischen Prägestätte Perth Mint. Diese wird im Regelfall zum Marktpreis mit einem kleinen Aufschlag von ca. drei bis fünf Prozent gehandelt.

Fälscher werden immer professioneller

Im Internet sind die Fälschungen je nach Qualität zu Preisen zwischen zwei und 500 US-Dollar zu erstehen. Am unteren preislichen Ende bekommt der Kunde häufig ein goldfarbenes Stück Messing in einer minderwertig gefälschten Verpackung, die schon beim geübten Laien die Alarmglocken schrillen lassen sollte. Spätestens die Messung des Gewichts verschafft in dieser Preisklasse Klarheit. „Neben einer Vielzahl von relativ einfachen Fälschungen sehen wir immer mehr aufwändig gefertigte Exemplare“, erläutert Marburger. Das Professionalitätsniveau der Fälscherwerkstätten nehme zu. Ihre Produkte finden sich am oberen Ende der Preisskala: Hierbei handelt es sich beispielsweise um mit echtem Gold ummantelte Barren mit einem Kern aus dem Übergangsmetall Wolfram, die nur im Rahmen einer eingehenden Untersuchung von Experten identifiziert werden können. Wolfram besitzt eine ähnliche spezifische Dichte wie Gold und eignet sich von daher gut für die Fälschungen.

Bei den professionellen Edelmetallhändlern haben die Betrüger im Regelfall aber keine Chance: „Wir haben verschiedene, ausgefeilte Prüfverfahren, um unechte Barren zu enttarnen“, sagt Marburger. Es bedürfe je nach Qualität der Fälschung einer eingehenden Prüfung, um diese zu erkennen. Trotzdem haben Betrüger und arglose Kunden seiner Einschätzung nach eine Erfolgsquote von rund einem Drittel: „Besonders Tafel- oder Schaltergeschäfte sind anfällig.“

Gold
Gegenüberstellung von Fälschung links und Original rechts

Vorsicht bei Schnäppchen aus dem Internet

Privatanlegern ohne spezielle Vorkenntnisse rät er, bei vermeintlichen Schnäppchen hellhörig zu werden, denn Gold wird „niemals“ unter dem Marktpreis verkauft. Außerdem sollten Kunden nur bei zertifizierten Händlern kaufen, damit sie auf der sicheren Seite sind. Wer darüber hinaus auf Nummer sicher gehen will, sollte die Maple-Leaf-Münze der kanadischen Royal Canadian Mint in Betracht ziehen: Sie verfügt über ein spezielles Sicherheitshologramm, an dem die Fälscher bislang scheitern. (CoinInvest GmbH)

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