Zum Stichtag 1. Februar 2017 sank der durchschnittliche Zinssatz beim Tagesgeld auf 0,22 % – ein Minus von 8,33 % gegenüber dem Vormonat. Mit dem Monatsbeginn fiel zudem der Top-Zins, ermittelt aus den besten fünf Anbietern, auf 0,95 % und damit deutlich unter den Vormonatswert von 1,04 %. Dies bedeutet ein Minus von 8,65 %. Das Fachportal Tagesgeldvergleich.net erhebt für den monatlichen Tagesgeldindex die Zinsen für Neukunden von 122 Tagesgeldern – jeweils für Einlagen von 5.000 und 50.000 Euro.
Strafzinsen für Privatkunden?
Die Sparzinsen sind historisch niedrig, die Inflationsrate stieg im Januar auf 1,90 %. Insofern ist an eine positive Realrendite mittels täglich fälligen Einlagen derzeit praktisch nicht zu denken. Im ersten Monat landen Sparer bei -1,66 % – dem niedrigsten Wert seit fast einem Jahrzehnt. Prognostiziert wird eine durchschnittliche Jahresinflation 2017 von 1,50 bis 2,00 %. Die Experten von Tagesgeldvergleich.net gehen eher vom oberen Ende der Skala aus.
Besonders hohe Einlagen werden inzwischen schlechter verzinst als niedrige Anlagesummen. Der durchschnittliche Zins für Einlagen von 50.000 Euro liegt aktuell bei 0,21 %, für die Top-5 gibt es gerade noch 0,84 %. Diese Entwicklung lässt sich mit dem Umstand erklären, dass Banken ihre Sparanlagen meist begrenzt bis zu einem bestimmten Betrag verzinsen – darüber hinaus sinkt der Zins oder wird gar nicht mehr gewährt. Einige Sparkassen bzw. Volks- und Raiffeisenbanken sind inzwischen dazu übergegangen, für sehr hohe Einlagesummen die negativen Einlagezinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) von -0,40 % an ihre Kunden weiterzugeben – vorwiegend im institutionellen Bereich. „Den Schritt zum Privatkunden trauen sich bisher wenige Institute. Stattdessen wird zunächst die Gebührenschraube gedreht“, erläutert Daniel Franke von Tagesgeldvergleich.net.
Die hohe Kante wächst
Die Spareinlagen wachsen weiter – diesmal um 0,95 % im Vergleich zum Vormonat. Das Neugeschäft der Banken im Bereich der täglich fälligen Einlagen privater Haushalte kletterte auf 1.220,403 Milliarden Euro.
Tagesgeld-Tipp des Monats Nur noch wenige Banken bieten Neukunden mehr als ein Prozent Zinsen. Neu ist die Alpha Bank Romania, die variable 1,01 % zahlt. Das Angebot ist über eine Zins-Plattform abschließbar und wurde im Test von Tagesgeldvergleich.net mit 3,38 von 5,00 Punkten bewertet. (Tagesgeldvergleich.net ist ein Projekt von Franke-media.net)