Nach der ersten Payment Services Directive der EU im Jahr 2009 zur Einführung des europaweit gültigen Überweisungsstandards SEPA, wird der Markt für Geldtransfer-Dienstleistungen durch die Payment Services Directive 2 nun weiter geöffnet.
PSD 2 sieht vor, dass Geldinstitute Drittanbietern und anderen Wettbewerbern Zugriff auf Konten und Daten ihrer Kunden ermöglichen müssen. Welche Implikationen dies für Banken, Kunden und neue Dienstleister hat, haben wir in unserer neuen Studie untersucht.
Für die etablierten Finanzinstitute ist PSD 2 Risiko und Chance zugleich. Wenn sie das disruptive Potenzial von PSD 2 nicht erkennen und nur die regulatorischen „Mindeststandards“ erfüllen, riskieren sie, durch digitale Wettbewerber in ihrer Kundenbeziehung deutlich geschwächt zu werden. Umgekehrt könnten sie durch die neuen Rahmenbedingungen aber auch Kunden gewinnen und ihre Prozesse verbessern, etwa durch nutzerfreundliche Bezahlverfahren und digitale Ratings.
Jetzt kommt es darauf an, mit neuen Angeboten schnell auf den Markt zu kommen. Viele Banken und Fintechs warten den offiziellen Startschuss von PSD2 nicht ab. Sie positionieren sich schon heute mit ersten Lösungen. (S. Steger/Roland Berger)