So die Warnung von Jorgen Kjaersgaard, Head European Corporate Credit, Gershon Distenfeld, Director – High Yield, und Sahil Khan, Quantitative Analyst, vom Asset Manager AB.
Denn: High-Yield-ETFs sind keineswegs so günstig und effizient, wie es auf den ersten Blick scheint. Und das ist ein wesentlicher Grund, warum ihre Erträge hinter jenen von aktiv gemanagten Fonds zurückbleiben. Drei Faktoren sind bei der Anlage in High-Yield-ETFs zu berücksichtigen:
Kosten können sich schnell summieren: Im Hochzinsbereich ist die Nachbildung einer Benchmark weit schwieriger als bei Aktien. Neue Anleihen werden begeben und alte Anleihen werden fällig. Es gibt daher im Index ein ständiges Kommen und Gehen. Um Schritt zu halten, müssen ETF-Manager öfter handeln, oftmals zu erheblichen Kosten.
Die Fallstricke passiver Investments: Passive ETF-Anleger händigen ihr Geld wahllos an jedes Unternehmen aus, das sich hoch genug verschuldet, um Bestandteil des Index zu werden. Das kann zu ungewollten Engagements in überbewerteten oder riskanten Sektoren führen.
Ein hoher Preis für Liquidität: Ähnlich wie Aktien, können ETFs jederzeit gehandelt werden – ein wichtiges Attribut für Hochfrequenzhändler oder professionelle Portfoliomanager. Für Privatanleger ist Echtzeit-Liquidität jedoch kein wirkliches Bedürfnis – kostet aber viel. Zudem gibt es während einer akuten Marktkorrektur keinerlei Garantie, dass High-Yield-ETFs die versprochene Liquidität auch liefern können.
Für die Experten steht fest: ETFs haben zweifelsfrei eine Daseinsberechtigung, insbesondere für kurzfristig orientierte Händler und taktische Engagements im High-Yield-Markt. Doch für langfristige Investments sind sie eine schlechte Wahl. (AB)