Durch diese sollen Lebensmittel- und Getränkefirmen im Hinblick auf die Risiken des weltweit erhöhten Zuckerkonsums strenger in die Pflicht genommen werden.
Schroders hat gemeinsam mit der britischen Bank für nachhaltige Investments, der Rathbone Greenbank, für Anleger Investment-Richtlinien für die Lebensmittel- und Getränkebranche formuliert.
Der britische Assetmanager möchte mit der sogenannten „Zucker-Agenda“ Unternehmen auf das weltweit steigende Bewusstsein von Konsumenten gegenüber stark zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken aufmerksam machen.
Elly Irving, Environmental, Social and Governance Analyst bei Schroders, zu den Hintergründen der Initiative: „Der Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes und anderen ernährungsbedingten Erkrankungen ist weithin bekannt.
Wir sind jedoch der Meinung, dass das Ausmaß des Problems mittlerweile eine entsprechende Herangehensweise bei Kapitalanlagen erfordert. Da dieser Trend anhält, müssen Unternehmen unseres Erachtens künftig mehr in Forschung und Entwicklung, Innovation und die Produktneugestaltung investieren.
Wir glauben, dass Zucker ein wesentliches Anlagethema aller globalen Fondsmanager ist, und ermutigen Anleger dazu, sich unserer Agenda anzuschließen und künftig entsprechend zu handeln.”
Zucker wird zum Investment-Trend
In der Tat reagieren Verbraucher zunehmend auf den medizinischen und regulatorischen Trend. So nimmt insbesondere in den USA der Konsum von kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken ab.
Die neuen Rahmenbedingungen von Schroders und Rathbone Greenbank erstrecken sich auf fünf Grundsätze: Corporate Governance, Strategie, Umsetzung, öffentliche Politik und sichtbare Fortschritte.
Ziel ist vor allem auch, die Lebensmittelbranche zu mehr Transparenz gegenüber dem Thema „Zuckerkonsum“ zu motivieren.
Auslöser der Initiative: Gesundheit von Kindern leidet
Die britische Gesundheitsbehörde Public Health England hat den Lebensmittel- und Getränkesektor dazu aufgefordert, den Zuckergehalt in Produkten bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu reduzieren.
Diese Aufforderung basiert unter anderem auf einer aktuellen Gesundheitsstudie, nach deren Ergebnissen die Anzahl von Kindern bis zu vier Jahren mit gezogenen Zähnen um 24 Prozent gestiegen ist.1 Außerdem haben einige Länder, darunter Großbritannien im vergangenen Jahr, eine Zuckersteuer eingeführt. (Schroders)