Wirtschaft

Normalisierung der Geldpolitik in einer Dekade?

Laut den Experten von J.P. Morgan Asset Management stehen wir erst am Anfang des Übergangs von jahrelanger geldpolitischer Unterstützung hin zu umfangreicheren fiskalpolitischen Anreizen.

BVT platziert Spezial-AIF der Residential USA Serie

 

„Zwar ist die wirtschaftliche Erholung seit der Finanzkrise inzwischen schon weit fortgeschritten, aber sie ist noch lange nicht an ihrem Ende angelangt“, betont Robert Michele, Chief Investment Officer und Leiter der Global Fixed Income, Currency & Commodities Group bei J.P. Morgan Asset Management.

Die Zentralbanken brauchen noch viel Zeit, um dem System Liquidität zu entziehen. Dazu kommt, dass die Europäische Zentralbank und die Bank of England mit dem Normalisierungsprozess noch nicht einmal begonnen haben und insbesondere die Bank of Japan davon noch sehr weit entfernt zu sein scheint.

Der allmähliche Entzug der Liquidität sollte es den politischen Entscheidungsträgern allerdings ermöglichen, ihre Geldpolitik sorgfältig vorzubereiten, so dass die Märkte einen graduellen Zinsanstieg gut und ohne das Trauma früherer Straffungszyklen verkraften.

Wachstum über Trend immer wahrscheinlicher

Nachdem die Fed im Dezember 2016 nach einem Jahr die geldpolitischen Zügel erneut straffte, gab es einen weiteren Zinsschritt im März. Mit Blick auf die USA verharrten die Märkte dabei in einer Warteposition: Seit Jahresbeginn hatte sich die Rendite zehnjähriger Treasuries in einer recht engen Handelsspanne bewegt. J. P. Morgan erwartet in diesem Jahr drei weitere Zinserhöhungen und eine Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von 3 bis 3,5 Prozent bis zum Jahresende.

Seit Ende letzten Jahres, als die Zentralbanken im Rest der Welt weiterhin überwiegend eine expansive Politik verfolgten und die Zinsen niedrig hielten, hat sich die Welt jedoch verändert. Das Wachstum ist inzwischen weltweit synchronisiert. Und dies trifft allmählich auch auf die Geldpolitik zu.

Risiko der Divergenz geht zurück

In der Vergangenheit war zu befürchten, dass eine geldpolitische Divergenz – also steigende Zinsen in den USA gegenüber einer anhaltend lockeren Geldpolitik im Rest der Welt –  zu einer Stärkung des US-Dollar führen und damit das globale Wachstum bremsen würde.

Bei einer weltweit koordinierten Geldpolitik ist ein starker US-Dollar jedoch weniger wahrscheinlich. Allerdings könnten von Washington ausgehende protektionistische Tendenzen oder die ausbleibende oder sich verzögernde Umsetzung von angekündigten Maßnahmen immer noch dazu führen, dass die Märkte wieder ein Wachstum unter dem Trendniveau einpreisen.

Anleger sollten zu einem Zeitpunkt, in dem die Wachstums- und Inflationsprogosen steigen, die gesamte Vielfalt der zur Verfügung stehenden Instrumente für Anleiheninvestitionen einsetzen, um weiterhin attraktive Erträge bei einer gleichzeitigen Steuerung der Risiken zu erzielen.

Das kann durchaus bedeuten, dass sie die Inflexibilität von Anleihenbenchmarks aufgeben und dafür einen benchmarkunabhängigen Ansatz verfolgen, damit sie von möglichst vielen Chancen aus dem gesamten Anlageuniversum profitieren. (JPM)

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