Viele Investoren allerdings verschenken bei An- und Verkauf von Gold wertvolle Rendite, denn die Aufschläge der Händler auf den Börsenpreis variieren teilweise deutlich. Das Aufgeld kann hier mehr als vier Prozent ausmachen, wie aus einer zum zweiten Mal durchgeführten Studie des international tätigen Online-Händlers coininvest.com hervorgeht. Zugleich zeigte sich, dass Anleger auch beim Goldverkauf genau hinschauen sollten.
„Viele Anleger verschenken Geld, weil sie die Preise der einzelnen Händler nicht vergleichen. Ob sie jetzt zwei oder vier Prozent Aufschlag auf den Börsenpreis zahlen, fällt in der Gesamtschau deutlich ins Gewicht“, sagt Daniel Marburger, Director der CoinInvest GmbH, einer der größten in Privatbesitz befindlichen Händler von Edelmetallen in Europa.
Der deutsch-britische Edelmetallhändler hat für die im März zum zweiten Mal durchgeführte Erhebung die An- und Verkaufspreise für eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) von zwölf Anbietern erfasst. Im Schnitt schlugen diese 2,87 Prozent auf den an der Börse in London notierten Marktpreis auf. Der höchste erfasste Wert in der Studie war 4,07 Prozent, der geringste 1,84 Prozent.
Im Vergleich zu den Ergebnissen der ersten Auflage der Studie vor zwei Jahren macht sich das zunehmende Angebot am Markt bemerkbar. Der durchschnittliche Aufschlag auf den Börsenpreis ging von seinerzeit 2,97 auf nun 2,87 Prozent zurück. Die gemessene Preisspanne war 2015 mit 4,44 bis 1,21 Prozent deutlich größer.
Deutschland drittgrößter Goldmarkt der Welt
Die genannten Aufschläge der Händler setzen sich im Wesentlichen aus Transport-, Verwaltungs- und Vertriebskosten zusammen. Hinzu kommt eine Marge, die im Regelfall deutlich weniger als einen Prozent beträgt, betont Marburger: „Der preisliche Spielraum für die Händler ist begrenzt.“
Der zunehmende Wettbewerb zeigt sich auch an anderer Stelle: So ist das durchschnittliche Niveau der Aufschläge auf den Börsenpreis bei stationären Anbietern wie Banken auf 2,95 Prozent gesunken (2015: 3,17 Prozent).
„Die eher im Hochpreissegment anzusiedelnden Geldhäuser bekommen den zunehmenden Wettbewerb durch die Online-Händler zu spüren“, erklärt Marburger. Deswegen würden sie seit einiger Zeit ihre Verkaufspreise senken. Im Gegenzug hoben die drei in der Studie erfassten Online-Anbieter die Aufschläge von 2,38 Prozent vor zwei Jahren auf jetzt 2,63 Prozent an.
Wenn Anleger ihr Gold irgendwann wieder in Geld tauschen möchten, sollten sie ebenso auf der Hut sein und die Anbieter vergleichen. „Wer bei Einkauf und Verkauf ein schlechtes Geschäft macht, lässt im schlimmsten Fall in der Summe knapp fünf Prozent liegen“, betont Marburger und verweist auf die Marktdaten vom 01. März, als sowohl der höchste als auch der niedrigste Preis für den Ankauf einer Feinunze Gold geboten wurden. Hier lag das beste Gebot mit 1.186,94 Euro sogar geringfügig über dem Börsenpreis, während der schlechteste Bieter nur 1.153 Euro offerierte.
Für die Studie wurden zwischen dem 01.03. und dem 31.03. werktäglich morgens der Spotpreis für eine Feinunze Gold in Euro sowie die An- und Verkaufspreise der vorwiegend oder ausschließlich stationär tätigen Anbieter BayernLB, Commerzbank, Haspa, Helaba, HSH Nordbank, Hypovereinsbank, LBBW, MP Edelmetalle und Reisebank sowie der überwiegend bzw. ausschließlich online tätigen Händler CoinInvest, Degussa und Pro Aurum erfasst. (CoinInvest)