Mit Immobilientransaktionen im Wert von 16 Mrd. Euro bleibt Deutschland Spitzenreiter in Europa vor Großbritannien mit 11,3 Mrd. Euro. Diese Zahlen hat Cushman & Wakefield aktuell zusammengetragen.
Alexander Kropf, Head of Capital Markets Germany bei Cushman & Wakefield, sagt: „Offenbar erweist sich Deutschland für Investoren angesichts der erwarteten, wenn auch aktuell kaum ansatzweise zu beziffernden, wirtschaftlichen Auswirkungen von Großbritanniens Brexit-Entscheidung auf Europa als der im Vergleich deutlich sicherste Hafen.“
Diese Einschätzung wird nicht zuletzt durch die Fundamentaldaten für den deutschen Markt gestützt. Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von jährlich knapp 1,2 Prozent, einem erwarteten Beschäftigtenwachstum von jährlich knapp 0,2 Prozent und einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze von jährlich 0,9 Prozent für die nächsten fünf Jahre (2017 – 2021) bestätigt Deutschland seine Position als stabiler Wirtschaftsstandort.
Büromieten als Treiber der positiven Marktentwicklung
Für die Jahre 2017 – 2021 erwartet Cushman & Wakefield einen außerordentlich starken Büroimmobilienmarkt in Berlin, die Mieten werden in diesem Zeitraum um 3,6 Prozent jährlich ansteigen. Auf Rang 2 liegt Frankfurt mit jährlichen Steigerungsraten von 1,6 Prozent, gefolgt von München mit 1,1 Prozent.
Auch im Segment der Handelsimmobilien ist Berlin stark, hier prognostiziert Cushman & Wakefield einen Anstieg der Marktmieten um jährlich 1,6 Prozent im Fünfjahreszeitraum 2017 – 2021 (Hamburg 0,6 Prozent, München 0,5 Prozent, Düsseldorf, Köln und Frankfurt jeweils 0,3 Prozent).
Die aggregierte Betrachtung der drei Sektoren Büro, Einzelhandel und Logistik ergibt, dass die Spitzenmieten in Deutschland in den nächsten fünf Jahren um jährlich rund 1,1 Prozent steigen werden. Damit verläuft die Entwicklung zwar leicht unter dem europäischen Durchschnitt (1,2 Prozent), aber oberhalb der Entwicklung von Großbritannien (1,0 Prozent) und gleichauf mit Frankreich.
Trendwende bei den Renditen 2020 zu erwarten
Cushman & Wakefield erwartet, dass 2017 das vorerst letzte Jahr sein wird, in dem die Spitzenrenditen auf breiter Front gegenüber dem Vorjahr sinken werden. Bei unverändert hoher Nachfrage nach Anlageprodukten dürften Investoren die für 2020 erwartete Zinswende bei der EZB bereits vorab einpreisen. Bei den Immobilienrenditen wird eine Seitwärtsbewegung einsetzen, bevor mit einem steigenden EZB-Zins dann auch die Immobilienrenditen schrittweise steigen werden.
Gemessen an der All-Property-Yield ist Deutschland nach der aktuellen Prognose von Cushman & Wakefield am Ende des Prognosezeitraums mit einer aggregierten Rendite von 4,05 Prozent hinter der Schweiz (3,70 Prozent) der zweitteuerste Standort vor Spanien (4,20 Prozent) und Frankreich (4,30 Prozent). (C&W)