Im Gegenteil: die Wertpapiere sind bei Senioren ausgesprochen beliebt. So gibt es bei keiner Bevölkerungsgruppe so viele Depots, wie bei den 74jährigen. Diese kommen auf stolze 21 Prozent. Keine andere Bevölkerungsgruppe hat dabei so viel Geld in Aktien angelegt wie Menschen im Ruhestand.
Die Studie der ING-Diba besagt, dass Ruheständler durchschnittlich 70.477 Euro in Wertpapieren besitzen. Damit weisen sie 11.300 Euro mehr aus als es Selbständige und Freiberufler tun. Die Analyse fand heraus, dass Rentner gesondertes Interesse an Einzelaktien von Firmen zeigen, die ihnen über einen langen Zeitraum bekannt sind. Deshalb überrascht es nicht, dass an der Spitze der beliebtesten Einzelaktien des Kreditinstitutes die Wertpapiere der BASF, der Allianz, der Deutschen Telekom sowie Daimler und Siemens stehen – allesamt namhafte Unternehmen mit deutschem Hauptsitz. Das Interesse an Indexfonds fällt im Gegensatz dazu bei den Pensionären auffallend stark ab.
Männer und Frauen bewerten Aktienkauf unterschiedlich
Interessantes fand die Studie auch beim Vergleich ihrer männlichen und weiblichen Kunden heraus. Während Männer dem Aktienkauf sehr wohlwollend gegenüberstehen, bevorzugen die Frauen Wertpapiersparpläne. Begründet wird dieser geschlechterabhängige Unterschied damit, dass es Frauen scheinbar leichter fällt, sich zu disziplinieren und den Zeitraum der Anlage durchzustehen. Dagegen bevorzugen Männer eine schnellere Bewegung des Geldes.
Städtevergleich zeigt Gefälle
Dass Einwohner von Großstädten und städtischen Räumen tendenziell mehr Aktien besitzen, als es die Einwohner in ländlichen Regionen tun, überrascht nicht. Im Vergleich der Städte untereinander liegt München an der Spitze. Hier besitzt jeder vierte Kunde der ING-Diba ein Aktiendepot. In der Finanz-Hauptstadt Frankfurt befinden sich dagegen die werthaltigsten Depots. Mit einem durchschnittlichen Volumen von 32.811 Euro liegt Frankfurt vor Stuttgart (31.503 Euro) und München (29.668 Euro). Diese Summen zeigen sich umso eindrucksvoller, wenn man das Schlusslicht dieses bundesweiten Städterankings betrachtet. Mit einem geringen Durchschnittsvolumen von 15.981 Euro wird hier Leipzig geführt. (IB)