Wirtschaft

Industrie setzt massiv auf Leistungen des Industrieservice

Der Industrieservice ist der wesentliche Partner der Industrie für Nachhaltigkeit und Anforderungen der Zukunft.

Das bestätigt die überwältigende Mehrheit der Industrieunternehmen, die sich an der Marktstudie „Branchenmonitor 2017“ des WVIS Wirtschaftsverband für Industrieservice beteiligt haben. Zum ersten Mal und als erste Markterhebung zum Industrieservice überhaupt befragt der Branchenmonitor des WVIS sowohl Anbieter wie Kunden. Er ist in Zusammenarbeit mit Performance Consulting unter Leitung von Prof. Kerstin Seeger entstanden. Ein weiteres Ergebnis: Das Kraftwerksgeschäft leidet stark unter der Energiewende, trotzdem wächst der Industrieservice weiter. Der „WVIS Branchenmonitor 2017 – Marktanalyse des Industrieservice und Industriekunden in Deutschland“ liefert Zahlen und Daten zu Wachstum, Portfolio und Zuspruch im Rahmen des abgelaufenen Jahres 2016. Erstmals und als erste Erhebung überhaupt befragt der Branchenmonitor auch die Kunden des Industrieservices. „Mit einem sehr guten Rücklauf“, unterstreicht Prof. Kerstin Seeger, die den Branchenmonitor wissenschaftlich begleitet, die Relevanz des Branchenscreenings.

Sicht der Industrie

Die Industriekunden, die erstmals in einer solchen Erhebung systematisch eingebunden sind, äußern sich ausgesprochen positiv zum Industrieservice: Der Aussage, der Industrieservice leiste einen hohen Wertbeitrag, die Effizienz und Effektivität der internen Prozesse zu verbessern, stimmen 98 Prozent voll oder weitgehend zu. Annähernd so hoch ist auch der absolute Wert für die Aussage „Der Industrieservice bringt einen hohen Wertbeitrag für die Industrie.“ Genau 86 % der Befragten stimmen voll oder zum Teil der Aussage zu, dass der Industrieservice dazu beiträgt, die Produktion am Standort Deutschland zu sichern. Und 85 % der befragten Unternehmen sind der Überzeugung, die Leistungen des Industrieservice tragen dazu bei, die Qualität der jeweiligen Produkte zu verbessern.

Die größte Bedeutung des Industrieservice sehen die Industrieunternehmen im Thema IT-Sicherheit mit über 35 % und bei Unterstützung in der fachlichen Kompetenz von Mitarbeitern mit 23 %. Nach Branchen aufgeschlüsselt steht Qualifikation der Mitarbeiter bei Automotive mit 100 % an der Spitze, gefolgt von IT-Sicherheit (86 %). Beide Punkte sind in der Chemischen Industrie mit je 85 % gleichauf. In der Stahlindustrie folgt der IT-Sicherheit (73 %) ein Trio aus Qualifikation der Mitarbeiter, Arbeitssicherheit und dem sehr aktuellen Thema Industrie 4.0 (je 64 %).

Sicht des Industrieservice

Mit einem Anteil von 59 % ist das Thema Instandhaltung derzeit die wichtigste Dienstleistung.

Mit steigenden oder stark steigenden Umsätzen rechnen die Dienstleister in den Bereichen Softwarelösungen (86 %), Qualitätssicherung/Überwachung (82 %) und Instandhaltung (75 %). Auch Engineering (74 %), Beratung/Planung (70 %) und Personaldienstleistungen (70 %) bieten in den Augen des Industrieservice hohes Potenzial für Umsatzzuwächse.

Große Wachstumschancen rechnet sich der Industrieservice bei den Themen Innovative Dienstleistung (92 %), Industrie 4.0 (84 %), Energieeffizienz (78 %), Nachhaltigkeit (71 %) und IT-Sicherheit (65 %) aus.

Unterschiedliche Prognosen

Der Branchenmonitor 2017 des WVIS zeigt aber auch Differenzen in der Markteinschätzung zwischen Kunden und Dienstleistern auf. So sehen die Vertreter des Industrieservice in vielen Bereichen mehr Potenziale im Markt als die Industrie.

Weitgehend einig sind sich beide Gruppen dagegen in Fragen der Innovationsthemen mit gutem Wachstumspotenzial, beispielsweise vorausschauende Wartung, intelligente Steuerprozesse, zentrale Anlagenüberwachung oder Datenmanagement und Cloud-Technologien. Auch bei Fragen der generellen Unterstützung von Industrieunternehmen durch Industrieservice-Anbieter herrscht mit Blick auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Mitarbeiterqualifikation und demografischen Wandel praktisch Einigkeit.

Divergierende Branchen-Entwicklung

Auch 2016 hat Instandhaltungs-Geschäft im Segment Kraftwerke durch die weiterhin unausgeglichene Politik der Energiewende eine negative Entwicklung zu verzeichnen und ist um 8 % zurückgegangen. Diese Verluste kompensieren die Entwicklungen bei Chemie, Petro-Chemie, Pharma und Automotive, so dass der Industrieservice über alle Branchen hinweg dennoch für 2016 ein Umsatzplus von rund 1,8 % aufweisen kann.

„Zuwächse von 8 % in der Pharma-Industrie, 6 % bei Automotive, 3,5 % bei Petrochemie und 3 % in der Chemie zeigen deutlich das Wachstumspotenzial des Industrieservice auch in schwierigen Zeiten“, betont Dr. Reinhard Maaß, Geschäftsführer des WVIS und ergänzt: „Die Industrieservice-Dienstleister in Deutschland können daher positiv in die Zukunft blicken.“

Positive Wachstumsaussichten

Entsprechend ist die Stimmung beim Industrieservice für das aktuelle Jahr gut. Während weltweit nur die Hälfte der Industrieservice-Anbieter ein Umsatzwachstum erwartet, gehen 64 Prozent der deutschen Anbieter von weiter steigenden Einnahmen aus. Die Wachstums-Einschätzung bis 2020 durch die deutschen Industrieservice-Unternehmen beträgt im Mittelwert 7,72%, die Top-10 Anbieter von Industrieservice-Leistungen im Land gehen sogar von 9,28 % Wachstum bis 2020 aus – deutlich höher als die Werte der Top-10 in Europa (8,81%) und der Welt (6,72%).

Industrieservice als Standortgarant

„Der Industrieservice befähigt die Industrie ein Stück weit, sich aktuellen Themen wie Industrie 4.0 zu stellen, und die Industrie formuliert hier konkrete Bedarfe“, ergänzt Prof. Kerstin Seeger mit Blick auf die Aussagen des Branchemonitors. Dass der Industrieservice gute Aussichten bei Zukunftsthemen wie Industrie 4.0 hat, liegt am Innovationstempo, das der Industrieservice gehen kann. „Als Spezialisten können die Industrieservice-Unternehmen Expertenwissen im Bereich Industrie 4.0 viel schneller und intensiver aufbauen und dieses in die Industrieunternehmen einbringen“, konstatiert Prof. Seeger.

Und Dr. Reinhard Maaß ergänzt: „In den Themenfeldern der Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ist der Industrieservice der zwingend erforderliche Partner für die Industrie, denn er leistet mit seinem vorgehaltenen Know-how schon heute einen wichtigen Beitrag, damit die Industrie in Deutschland aktuell wie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt und wertschöpfend produzieren kann.“

(pp)

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