Dass sich die Bauzinsen langsam wieder nach oben bewegen, lässt sich an der Entwicklung der durchschnittlichen Monatsrate ablesen. Diese wird für ein Darlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und zehnjähriger Sollzinsbindung ermittelt.
Der Tiefpunkt der Baufinanzierungszinsen war Ende letzten Jahres erreicht und spiegelte sich im Oktober 2016 in den bisher niedrigsten monatlichen Raten wider. Seither steigen die Zinsen sukzessive an – und mit ihnen auch die durchschnittliche Monatsrate. Im September liegt sie bei 465 Euro: 46 Euro mehr als noch im Oktober 2016, gleichzeitig jedoch vier Euro weniger als im Vormonat. Dieser kurzfristige leichte Rückgang ist allerdings nur eine vorübergehende Schwankung. Der Trend nach oben wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen.
Die Darlehenshöhe bleibt unverändert. Auch im September leihen sich Kreditnehmer unterm Strich 200.000 Euro für ihre Immobilie. Der bisherige Höchstwert von 201.000 Euro war zuletzt im Juli 2017 erreicht worden.
KfW-Darlehen im Allzeittief – Annuitätendarlehen weiter im Höhenflug
Die dauerhaft niedrigen Zinsen haben auch Auswirkung auf die Verteilung der Darlehensarten. Besonders deutlich wird das anhand der KfW-Darlehen. Bereits Ende 2015 sank ihr Anteil unter die Zehn-Prozent-Marke und nimmt seither Monat für Monat weiter ab. Im September 2017 nutzt lediglich jeder zwanzigste Kreditnehmer (5,31 Prozent) Förderkredite der staatlichen KfW-Bank. Der Grund dafür: Baudarlehen sind nach wie vor auch ohne Förderungen und Zuschüsse günstig zu haben.
Forward-Darlehen erreichten im Februar 2017 ihr Allzeithoch von 19,81 Prozent, nur um im August dann auf den bisher niedrigsten Wert von 10,57 Prozent zu fallen. Im September scheint ihr Sinkflug erst einmal gestoppt und ihr Anteil steigt auf 12,02 Prozent. Der Höhenflug der Annuitätendarlehen hält derweil an (78,36 Prozent). Bei dieser Darlehensart zahlt der Kreditnehmer seiner Bank eine feste monatliche Rate, die über die gesamte Laufzeit konstant bleibt.
Tilgungssatz steigt, Beleihungsauslauf rückläufig
Je höher die Tilgung, desto schneller schrumpft die Restschuld der Darlehensnehmer und desto eher ist ihr Kredit abgezahlt. Im September steigt der Tilgungssatz auf 2,92 Prozent (August: 2,82 Prozent). Kreditnehmer finanzieren ihre Immobilien also nach wie vor sehr solide.
Der Beleihungsauslauf sinkt im September erneut unter die 80-Prozent-Marke, nachdem er im Juli und August leicht darüber lag. Der nach wie vor relativ niedrige Wert zeigt, dass angehende Immobilienbesitzer unterm Strich viel Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Die durchschnittliche Sollzinsbindung bleibt weiterhin konstant. Kreditnehmer lassen sich die Zinsen im Schnitt für 13,5 Jahre festschreiben. (drklein)