Auch in den USA bleiben trotz der relativen Reife des US-Konjunkturzyklus die Rezessionsrisiken verhalten: „Die Kombination aus positiven globalen Gewinnrevisionen und einer weiterhin lockeren Geldpolitik wirkt sich günstig auf Aktien und andere risikoreichere Anlagen aus. Rund um den Globus nehmen Zentralbanken weiterhin eine gemäßigte Haltung ein und auch wenn die Bilanz der US-Notenbank in Zukunft schrumpft, bleibt die weltweite Geldpolitik doch erst einmal expansiv“, erläutert Talib Sheikh, Portfolio Manager in der Multi-Asset Solutions Gruppe von J.P. Morgan Asset Management und dort verantwortlich für die Makro-Strategie.
Der Experte erwartet, dass die Zinsen, wenn auch nur langsam, steigen werden. „Für gewöhnlich sind Aktienerträge in der spätzyklischen Phase und solange der Geldumlauf in der Wirtschaft und an den Märkten hoch bleibt positiv. Dieses Umfeld der langsamen Zinsnormalisierung verbunden mit fehlendem Inflationsdruck schafft günstige Voraussetzungen für Risikoanlagen“, so Sheikh.
Neue Strategien im herausfordernden Umfeld erforderlich
Trotz dieser optimistischen Einschätzung der kurzfristigen Chancen weist Sheikh darauf hin, dass die langfristigen Renditeerwartungen für Aktien und Anleihen in den letzten Jahren stetig gesunken sind, während die Korrelation zwischen den beiden Anlageklassen zuletzt deutlich zugenommen hat.
In dieser späten Zyklusphase ist zu erwarten, dass sich eine klassische Diversifizierung über diese beiden Anlageklassen hinweg weniger zuverlässig erweist. So bietet sich eine Investment-Strategie an, die über die Möglichkeit einer traditionellen Aktien-/Anleihemischung hinausgeht. Für den JPMorgan Investment Funds – Global Macro Opportunities Fund identifiziert das Management-Team beispielsweise die aktuell marktbeherrschenden makroökonomischen Themen, die wichtige Einflussfaktoren von Preisbewegungen an den Kapitalmärkten sind, und setzt diese in Anlagestrategien um.
Neben klassischen Investments wie Aktien und Anleihen kann es sich dabei eines „erweiterten Werkzeugkastens‘‘ bedienen, beispielsweise Strategien, die auf eine relative Wertentwicklung abzielen. Zudem können kurzfristige Absicherungsstrategien genutzt werden. Ein weiterer wichtiger Fokus ist das Risikomanagement. Mit diesem Ansatz lässt sich in unterschiedlichen Marktphasen von den Makro-Trends profitieren bzw. die Trends müssen nicht notwendigerweise positiv sein.
Dynamische Anpassung der Makro-Themen
Im Jahresverlauf hat das Multi-Asset Solutions Team einige der zugrunde liegenden Makro-Themen verändert und ein neues Thema in den Fonds aufgenommen: So wurde das Thema des reifenden US-Zyklus angepasst (zuvor: Starke US-Wirtschaft), ebenso wie die Konvergenz der Schwellenländer (zuvor: Anpassung der Schwellenmärkte). Ein zusätzliches, wenn auch nicht ganz neues Thema ist die „breite Technologieakzeptanz“. Hintergrund ist, dass die Verbreitung von mobilen und vernetzten Geräten in Kombination mit verbesserter Infrastruktur das Datenvolumen explodieren lassen. Diese Daten können heutzutage kostengünstiger und effizienter gespeichert, verarbeitet und analysiert werden. Mit jedem neuen Technologiezyklus wird der Produktivitätszuwachs gesteigert, was für positive Effekte beim Trendwachstum sorgt. Dennoch könnten diese positiven Impulse durch Nebeneffekte gedämpft werden.
Erfreuliche Erholung der Makro-Strategie
Nach einer turbulenten zweiten Jahreshälfte 2016 und einem bewegten Jahresstart 2017 konnte der Global Macro Opportunities Fund in den letzten Monaten deutlich zulegen. Seit Jahresbeginn hat der Fonds in der Anteilklasse A (acc) EUR nun eine Wertentwicklung von 10,44% erzielt (Stand: 30. September 2017). Sheikh erläutert, dass einen Großteil zur positiven Wertentwicklung die fokussierten Aktienstrategien beigetragen haben, beispielsweise im Sektor Informationstechnologie mit einer signifikanten Position in Halbleiterherstellern.
Eine andere wichtige Position sind beispielsweise asiatische Finanztitel. Diesen Sektor zeichnet ebenfalls eine längerfristige Wachstumsgeschichte aus, der aber vom Markt in den letzten Jahren etwas vernachlässigt wurde.
Der Fondsmanager erläutert, dass er aufgrund des weiterhin starken globalen Wachstums weiterhin fokussierte Aktienstrategien bevorzugt und Derivate und auch Währungen als taktische Absicherungen nutzt. Im derzeitigen Umfeld niedriger Volatilität sieht er sich dennoch nach Möglichkeiten zur Absicherung um, denn ein Drehen der Aktienmärkte ist auf den aktuellen Niveaus nicht auszuschließen. (JPM)