In der vergangenen Woche kletterte der DAX erstmals über die 13.000 Punkte Marke und verzeichnete ein neues Allzeithoch. Somit liegt die diesjährige Jahresperformance bei 13,16 %. Die Euphorie darüber hält sich jedoch in Grenzen, da viele Experten zur Vorsicht mahnen und die letzte Finanzkrise omnipräsent scheint.
Insgesamt läuft die weltweite Konjunktur so gut wie schon lange nicht mehr und auch Europa verzeichnet wieder ein positives Wachstum in der Breite. Wir gehen davon aus, dass dieser gesunde Pessimismus den Bullenmarkt weiterhin unterstützen wird.
In den USA hat die Berichtsaison bereits begonnen. Die Zahlen der US-Banken waren zwar eher verhalten, gaben aber keinen Grund zur Sorge. In dieser Woche folgen die Quartalszahlen von Johnson&Johnson, IBM und General Electric sowie die der europäischen Schwergewichte, Daimler und SAP. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Wandel der Automobilbranche, vor allem durch den Einfluss der Elektromobilität, bereits im aktuellen Bericht abzeichnet.
Neben der Berichtsaison bleibt die weltweite Geldpolitik das Zünglein an der Waage. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der FED im Dezember liegt, laut Bloomberg, bei 76,7 %. Angesichts einer Inflation von rund 2 %, wäre dieser nächste Schritt nur nachvollziehbar.
Bei der europäischen Geldpolitik hat Mario Draghi aktuell noch das Argument der niedrigen Inflation, die die Zwei-Prozent-Marke noch nicht erreicht hat. Derzeit gibt es die Vermutung, dass die EZB eine langsame Vorgehensweise wählen wird und das Anleihekaufprogramm ab Januar sukzessive reduziert. (D&R)