„Es ist beinahe sicher, dass bei der nächsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 26. Oktober endlich ‚weißer Rauch‘ aufsteigt und Mario Draghi eine weitere Beschleunigung des Taperings, also des Zurückfahrens des Anleihekaufprogramms, ankündigt“, ist sich Jorgen Kjaersgaard, Head of European Credit bei AllianceBernstein (AB), sicher.
Der Markt erwarte einen weiteren Rückgang des Kaufs von Staatsanleihen im Zuge der quantitativen Lockerung (QE) auf 40 Milliarden Euro monatlich. „Wir denken jedoch, dass das QE auf 20 Milliarden Euro pro Monat reduziert wird. Zugleich erwarten wir, dass das Anleihekaufprogramm ab Januar 2018 um neun Monate verlängert wird“, so der AB-Experte. Auf der anderen Seite werde die EZB ihr Kaufprogramm für Unternehmensanleihen Anfang 2018 in unverändertem Tempo fortsetzen.
„Wenn wir das aktuelle Renditeniveau betrachten, glauben wir jedoch: Der Markt hat den Umfang und die Bedeutung der Entscheidung, das Kaufprogramm drastisch zurückzufahren, nicht voll eingepreist.“ Aus diesem Grund warnt Kjaersgaard: „Wenn der Markt sich nicht auf ein solches Szenario einstellt, wird die EZB mit ihrem Vorgehen eine erhöhte Volatilität auslösen.“ (AB)