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Starker Konsum beflügelt Lateinamerikas Wirtschaft

Fidelity Marktkommentar: Kronberg im Taunus, 27. April 2012 - Beim letzten G20-Gipfel bekräftigte Brasilien, sich an der Aufstockung der finanziellen Mittel des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu beteiligen. Zugleich forderte das Land jedoch mehr Einfluss im IWF. Nicht nur Brasilien gewinnt immer mehr an Bedeutung: Die gesamte lateinamerikanische Wirtschaft erlebt derzeit einen Aufwärtstrend. Treibende Kräfte sind eine rekordverdächtig niedrige Arbeitslosenquote und steigende Reallöhne. Sie befeuern den Konsum in der Region. Angel Ortiz, Portfoliomanager des Fidelity Latin America Fund, analysiert Einflussfaktoren auf die lateinamerikanische Wirtschaft und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung:

„Die wichtigsten Wachstumstreiber für das Jahr 2012 in Lateinamerika sind eine wachsende Zahl an Konsumenten, niedrige Arbeitslosenzahlen und steigende Nominallöhne. Diese Faktoren werden auf lange Sicht zu einem starken konsumgetriebenen Wachstum führen. Speziell dieses Jahr profitieren die Verbraucher von fallenden Zinsen und einer sinkenden Inflationsrate. Diese allgemein gute Stimmung könnte allerdings durch das verlangsamende chinesische Wirtschaftswachstum getrübt werden. Denn die Exporte der lateinamerikanischen Länder hängen zum Teil vom inländischen Konsum der Chinesen ab. So ist das Reich der Mitte der größte Handelspartner Brasiliens. Allerdings gehe ich davon aus, dass China derzeit lediglich eine zyklische und keine strukturelle Anpassung durchläuft. Das wird die lateinamerikanischen Ausfuhren in den nächsten sechs bis zwölf Monaten ein wenig beeinträchtigen. Wenn die chinesische Wirtschaft 2013 etwas mehr Fahrt aufnimmt, ist wieder mit einem Exportwachstum zu rechnen.

Steigende Energiepreise: Kurzfristig ungünstig, langfristig ein Vorteil

Kurzfristig ungünstig könnten sich die hohen Energiepreise auswirken, da viele lateinamerikanische Länder Nettoimporteure von Öl und Gas sind. Langfristig profitiert Lateinamerika jedoch von steigenden Preisen, da der Subkontinent bei der Energiefrage einen Strukturwandel durchläuft. Länder wie Kolumbien und Brasilien werden wahrscheinlich zum Ende des Jahrzehnts selbst wichtige Öl-Nettoexporteure sein. Folglich werden hohe Energiepreise langfristig eher positive Auswirkungen auf die lateinamerikanische Wirtschaft haben, auch wenn es derzeit etwas Gegenwind gibt. Neben den kurzfristig potenziell negativen Auswirkungen steigender Ölpreise auf die Region, liegt ein weiteres Risiko für Lateinamerika im politischen Bereich, wie man zurzeit am Beispiel Argentiniens sieht.

Trotz einiger Herausforderungen bietet Lateinamerika weiterhin gute Chancen. Ich setze neben dem inländischen Konsum für die kommenden zwölf bis 18 Monate und darüber hinaus auf zwei weitere Themen: das unvergleichliche landwirtschaftliche Potenzial der Region und das Wiedererstarken Mexikos. Bei der Landwirtschaft hat die Region echte Wettbewerbsvorteile: Billiges Ackerland und Wasser im Überfluss können Lateinamerika zu einem der wichtigsten Exporteure von Nahrungsmitteln für den Rest der Welt aufsteigen lassen. Mexiko ist aufgrund von verbesserten Lohnstückkosten wieder zu einem industriellen Motor der Region geworden und daher interessant. Zudem wurde vor der Küste des Landes ein großes Gasvorkommen entdeckt, was zu sinkenden Energiekosten für die mexikanischen Unternehmen führt.

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