USPräsident Donald Trump kündigt Strafzölle für Stahl und Aluminium an und riskiert damit einen weltweiten Handelskrieg, in Italien führen die Parlamentswahlen zu einer Abwahl der politischen Mitte, und in Deutschland kann – nach fünf Monaten Bedenkzeit – endlich eine neue Regierung gebildet werden.
So unterschiedlich diese Ereignisse auf den ersten Blick scheinen, folgen sie doch einer klaren Logik: „Alle drei Elemente entspringen einem gemeinsamen Faktor, der mit dem Begriff Populismus nur unvollkommen beschrieben wird. Sie sind Ausdruck eines grundlegenden Wandels und reflektieren tektonische Verschiebungen bisheriger politischer Gewissheiten“, so Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.
Ökonomische Probleme als gemeinsamer Faktor
Dahinter steht ein globaler Trend, den das FERI Institut schon Ende 2017 in einer ausführlichen Studie zum Thema Populismus analysiert und genau beschrieben hat. „Populismus und populistische Politik sind weltweit auf dem Vormarsch. Ursachen sind massive Enttäuschung und Verbitterung breiter Bevölkerungsschichten in westlichen Industrieländern“, beschreibt Rapp die Lage. „Unsere Studie zeigt, dass diese Tendenz je nach Ausgangslage politisch eher „links“ – wie etwa in Großbritannien oder den USA – oder eher „rechts“ ausschlagen kann, was speziell für KernEuropa gilt“, so Rapp weiter. Verantwortlich dafür seien jeweils ökonomische Fehlentwicklungen und politische Versäumnisse der letzten Jahre, so die Kernbotschaft der Studie.
Wahl in Italien stärkt politische Ränder
Die jüngsten Ereignisse bestätigten dieses Bild exakt: In Italien zeigt das aktuelle Wahlergebnis eine massive Stärkung der politischen Ränder. Die populistische Bewegung „Movimento5Stelle“ wurde stärkste Partei; gleichzeitig belegt die „Lega“ – als ebenfalls populistische Plattform – den zweiten Platz und dominiert damit ein mögliches MitteRechts-Bündnis. Dieses Ergebnis reflektiert eine tiefe Enttäuschung vieler Wähler mit einer Politik des „Weiter so“; gleichzeitig äußert sich darin anhaltende Europa-Müdigkeit und ein zunehmender politischer Rechtsruck.
Auch in Deutschland sei es kein Zufall, dass die neue Regierung erst nach fünf Monaten gebildet werden konnte: „Tiefe Verunsicherung, Frustration und eine Ablehnung alter Parolen ziehen sich quer durch die etablierten Parteien und deren Wählerschaft“, beobachtet Rapp. Auch hierzulande drifte der Wählerwille nach rechts, was sich exemplarisch im Absturz der SPD zeige. Dieser Trend folge genau dem Bild, das gemäß aktueller sozio-ökonomischer Grundströmungen zu erwarten sei, so Rapp.
Trump forciert Protektionismus
In den USA dagegen setze US-Präsident Trump, der sein Amt einem extrem populistischen Wahlkampf verdankt, lediglich die Versprechen um, die eine Politik des „America First“ mit sich bringe. „Wie unsere Studie belegt, sind Protektionismus, Aufblähung von Staatsschulden und Ignoranz gegenüber ökonomischen Realitäten die Visitenkarte typischer Populisten; Trump erfüllt dieses Klischee bis ins Detail“, resümiert Rapp.
„Für Investoren und Vermögensinhaber bringt ein solches Szenario neue Herausforderungen, auf die man sich rechtzeitig einstellen muss“, so Rapp. Entsprechende Analysen enthalte die ausführliche Studie mit dem Titel „Die Rückkehr des Populismus – Hintergründe, Mechanismen und Konsequenzen“
(FERI Institut)