Dr. Chandra Seethamraju
Director of Systematic Modelling,
Franklin Templeton Investments
Wussten Sie, dass 26 Prozent der Index-Gewichtung im MSCI ACWI Index auf die 2 Prozent größten Aktien entfallen? Traditionelle Indizes gewichten Aktien auf Basis der Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens. Das heißt, die größten und an der Börse teuersten Unternehmen machen den größten Anteil eines Indexes aus. Diese Indizes erhöhen außerdem ihre Allokationen in Aktien, deren Kurs steigt, und bauen ihre Allokationen in Titeln ab, deren Kurs fällt – ohne Rücksicht darauf, ob die Aktien über- oder unterbewertet sind. Dies könnte zu erhöhten Konzentrationen bei überbewerteten Titeln führen. Dies sind nur zwei Beispiele, wie sich in einem Portfolio, das sich an nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes orientiert, Konzentrationen bilden können.
Mit der Entwicklung von indexorientierten Investments sind neue Methoden der Indexbildung entstanden. Sie bieten zusätzliche Möglichkeiten für Anleger, ein Engagement in bestimmten Marktbereichen zu erzielen. Einer dieser Ansätze wird als Smart Beta bezeichnet. Er basiert auf quantitativen Methoden, die ursprünglich für institutionelle Anleger konzipiert wurden und seit einiger Zeit in für Privatanleger bestimmte ETFs zur Verfügung stehen.
Was ist ein Faktor?
Ein Faktor ist ein Hauptmerkmal einer Anlage, das die Entwicklung einer Aktie über einen längeren Zeitraum erklärt. Stellen Sie sich einen Faktor als DNA-Marker einer Anlage vor, der sie veranlasst, auf bestimmte Ereignisse zu reagieren. Er ist die Triebkraft für das Verhalten der Anlage über einen Zeitraum. Die Franklin LibertyShares verwenden einen Faktor-Mix von Qualität, Value, Momentum und niedrige Volatilität.
Smart Beta verstehen
Smart-Beta-Portfolios reichen von recht einfachen bis zu relativ komplexen Strukturen. Einer der einfachsten Ansätze hält Wertpapiere in gleicher Gewichtung, statt sie nach Marktkapitalisierung zu gewichten. Andere bestehen in einem quantitativen Ansatz, der die Positionen im Portfolio systematisch auf der Basis bestimmter Merkmale – Faktoren genannt – analysiert, auswählt, gewichtet und neu strukturiert. Einige konzentrieren sich auf einen einzigen Faktor, andere kombinieren Faktoren in einem einzigen Portfolio.
Da die Wertentwicklung einzelner Faktoren erheblich schwanken kann, kann die Kombination mehrerer Faktoren in einem einzigen Index – besonders solcher mit geringer Korrelation in der Vergangenheit – zu einer niedrigeren Schwankungsbreite und gleichmäßigeren, diversifizierten Renditen führen.
Fazit: Ein Anleger, der über ein fortschrittliches Multifaktor-Portfolio verfügt, kann eine bessere Diversifikation erzielen, muss keine Marktzyklen zeitlich abpassen und vermeidet Kosten, die mit dem Wechsel von einem Produkt zum anderen verbunden wären.
Dr. Chandra Seethamraju,
Director of Systematic Modelling,
Franklin Templeton Investments