Das ganze erinnere Jakobsen an 1989, als Kohl und Mitterrand über den Zeitpunkt der Euroeinführung stritten. „Während Deutschland wollte, dass alle Mitgliedsländer erst einmal die Konvergenzkriterien erfüllen, pochte Frankreich auf eine Einführung schon im Januar 1999, Konvergenzkriterien hin oder her“, erklärt Jakobsen. Die Franzosen hätten sich damals durchgesetzt. „Bleibt zu hoffen, dass es diesmal anders läuft.“
Wie geht es nun weiter? Steen Jakobsen geht von drei möglichen Szenarien aus:
– 40 Prozent Wahrscheinlichkeit: Das Treffen der Kardinäle, eine Zusammenkunft der wichtigsten EU-Player
– 40 Prozent Wahrscheinlichkeit: Hinauszögern, koste es, was es wolle
– 20 Prozent Wahrscheinlichkeit: Der Untergang
Im ersten Szenario sieht Jakobsen den einzigen Weg, zu einer rationalen Lösung zu kommen, bei der auch ein temporärer oder permanenter Austritt einiger Länder aus der Eurozone nicht tabu sei. „Egal welches Szenario eintritt: Der europäische Sommer wird stürmisch“, so Jakobsen abschließend.