Die Zinsdifferenz zu den europäischen Anleihemärkten drückt auf den Euro, der gegenüber dem US-Dollar an Dynamik verliert. Die Fondsmanager des Multi-Axxion-Concept Fonds, Peter Meister und Michael Scholtis von der Rosenberger, Langer & Cie. sehen bei einigen Marktteilnehmern trotz guter Unternehmensdaten Fluchtinstinkte aufkeimen.
Zinsmärkte und Ölpreis im Gleichlauf
„Grundlegender Unterschied zu den vergangenen Quartalen ist das Revival der Zinsmärkte im Gleichlauf mit einem steigenden Ölpreis“, erläutert Meister. „Diese Entwicklung deutet auf eine weltweit nachhaltige Verbesserung der Konjunktur hin. Damit einhergehend haben sich auch höhere Inflationsraten etabliert. Sie stützen damit die Erwartungen auf weitere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.“ Dies könne bedeuten, dass nachhaltiges Wirtschaftswachstums die Börsen auf immer neue Hochs treiben könnte. Die Wachstumsprognosen zeigten für 2018 jedoch nur ein zwischenzeitliches Hoch in den Industrieländern. „Wirtschaftsforscher verschiedener Organisationen sehen das Wachstum in Europa im nächsten Jahr teilweise schon unter 2 Prozent zurückgehen. Auch in den USA mischen sich Sorgen vor steigenden Produzentenpreisen in das sonst optimistische Bild der Gewinnerwartungen.“ kommentiert Michael Scholtis das Marktumfeld. „Das alles trifft besonders in den USA auf rekordhohe Bewertungsniveaus.“ Die im ersten Quartal noch gute Entwicklung der Unternehmensgewinne hat die Bewertungen zuletzt nicht mehr tragen können. Insofern sei die Erholung von der Korrektur im Februar inzwischen mit Vorsicht zu genießen.
US-Dollar-Anlagen werden interessanter
„Auch wir planen im Laufe des Jahres zunehmend Engagements in Anleihen amerikanischer Unternehmen“, erklärt Peter Meister. „Weil wir aufgrund der Zinsdifferenz mit einem Wiedererstarken des Dollars rechnen und die Renditen für Neuanlagen inzwischen wieder attraktiv sind.“ Aktuell hat das Fondsmanagement im Multi-Axxion-Concept eine Liquiditätsquote von fast zehn Prozent aufgebaut, die sich in den Sommermonaten durch fällige Anleihen noch erhöhen kann. „Im Moment erleben wir, wie sich einige der etablierten Trends abschwächen oder auslaufen.“ So Meister weiter. „In den nächsten Wochen nehmen wir aus unseren Positionen in Dividenden-Aktien noch hohe Ausschüttungen mit, aber übergeordnet stufen wir den Markt als spätzyklisch ein, d.h. wir sehen zunehmend Nachfrage nach defensiven Anlagen.“
Das Konzept des Fonds benötigt in dieser Phase keinen Strategiewechsel, denn es besteht aus einem ausgewogenen vier-teiligen Ansatz, der neben Aktien und Anleihen auch Fonds berücksichtigt. Damit strebt man stabile und ausschüttungsfähige Erträge an, die möglichst unabhängig von Markttrends erwirtschaftet werden können. Diese Kombination hat sich auch in volatilen Marktphasen bewährt. Für die große Richtung an den Märkten nutzt der Fonds eine Besonderheit: die technisch basierte Investmentampel, die im Risikoteil für einen disziplinierten Ein- bzw. Ausstieg in Aktienpositionen sorgt. „Mit fundamentalen Prognosen der Ökonomen lassen sich große Wendepunkte selten in gute taktische Anlageentscheidungen umsetzen. Daher lösen wir dieses Problem opportunistisch, indem wir mit der Kursbewegung gehen. Das gilt auch für den Teil des Fonds, der andere Manager selektiert.“ wirft Michael Scholtis ein.
Aktien bleiben erste Wahl
Bei der Fondsauswahl setzt das Management deshalb gezielt auf aktive Aktienmanager, die auch in volatilen Phasen ihre Liquiditätsquote an die Marktverhältnisse anpassen. ETFs kommen nicht zum Einsatz. Für Peter Meister bleiben Aktien weiterhin erste Wahl. „Wir sehen keine Anzeichen für eine nachhaltige Wirtschaftsabschwächung, eher eine Verschiebung innerhalb der Sektoren. Daher bietet sich ein Aufstocken im Teil der Investmentampel an, weil wir mit unserem System diejenigen Aktien identifizieren können, deren Trend intakt ist.“
(Rosenberger, Langer & Cie)