Investmentfonds

Aktienmärkte zwischen Hoffen und Bangen

Dem starken Jahresauftakt folgte Ende Januar der deutliche Abschwung, ehe es seit Ende März wieder Richtung Norden geht.

 

Der DAX-Verlauf in 2018 steht sinnbildlich für die erhöhte Volatilität, welche an den Aktienmärkten Einzug erhielt. „Das kommt auch nicht überraschend nach der lang andauernden Hausse mit Rückschlägen, die sich allesamt im Rahmen hielten. Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte auch weiterhin zwischen Hoffen und Bangen pendeln, wobei es zwischen den Regionen durchaus Unterschiede gibt. Festzuhalten bleibt: an Aktieninvestments führt mittel- und langfristig kein Weg vorbei, insbesondere beim Blick auf die Zinsentwicklungen, die in den Hauptmärkten USA und Europa noch längere Zeit keine wirkliche Alternativen bieten – ausgenommen im High Income-Segment“, sagt René Nicolodi, Leiter Aktienanlagen bei Swisscanto Invest.

Fundamentaldaten weiterhin im grünen Bereich

Die Kernfrage für die nächsten Quartale ist, ob die Korrektur als überfällige, gesunde Normalisierung in einem Klima der Sorglosigkeit zu werten ist. Oder handelt es sich um den Schuss vor den Bug vor größeren Marktverwerfungen? „Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in einem gesunden Zustand. Man muss mittlerweile aber klar festhalten, dass es sich dabei um eine zyklisch späte Konjunkturphase handelt, in welcher die Wachstumserwartungen am oberen Ende der Fahnenstange angekommen sind. Wir rechnen für 2018 weiterhin mit einem soliden Wachstum auf globaler Ebene, das sich im Verlauf des Jahres und 2019 allerdings abschwächen dürfte“, so Nicolodi.

Im aktuellen Umfeld profitieren besonders US­Unternehmen von der Ende 2017 beschlossenen Unternehmenssteuerreform. Sie werden durch die Steuerreform motiviert, Gewinne ausländischer Töchter in die USA zu transferieren, was Aktienrückkäufe und Investitionen in den USA ankurbeln dürfte. Gleichzeitig ist auch die Wachstumsdynamik in den Schwellenländern für 2018 positiv zu beurteilen, während Europa das positive Wachstumsmomentum vom Vorjahr nicht mitnehmen kann.

US-Gewinnberichte erneut überraschend gut

„Die Gewinnberichtssaison in den USA für das 1. Quartal hat begonnen – und sie liefert bislang das von uns erwartete Ergebnis. Die Unternehmen sind erneut mehrheitlich in der Lage, die Erwartungen der Finanzanalysten zu übertreffen“, sagt Nicolodi. Vor Saisonstart lagen die Gewinnwachstumserwartungen gegenüber dem 1. Quartal 2017 bei 17 Prozent. Nachdem bis zum Ende April etwa die Hälfte der Unternehmen des S&P 500 ihre Bilanzen offengelegt haben, zeichnet sich ab, dass das tatsächliche Wachstum bei über 20 Prozent liegen dürfte. Unter anderem die Steuerreform entfaltet ihre gewinnsteigernden Effekte. Obwohl die harten Konjunkturdaten auf ein eher schwaches BIP-Wachstum in den ersten drei Monaten des Jahres hindeuten, sind die Unternehmen mehrheitlich in der Lage gewesen, auch auf der Umsatzseite positiv zu überraschen. Fraglich ist allerdings, inwieweit sich das aktuelle Gewinn- und Umsatzwachstum in die Zukunft fortschreiben lässt. Zweifel daran haben insbesondere bei den Banken und in Teilen der Industrie zu negativen Kursreaktionen auf die Gewinnberichte geführt.

USA bleiben attraktive Anlageregion

Wenn es zu keinem Konjunktureinbruch kommt, dürfte sich der durch die Steuerreform bedingte Basiseffekt bis zum 4. Quartal in ähnlich hohen Gewinnwachstumsraten niederschlagen wie aktuell. Insofern ist es bereits jetzt wichtig abzuschätzen, wie sich die Erträge 2019 entwickeln könnten. Im Durchschnitt rechnen die Finanzanalysten mit einem Anstieg der Gewinne von zehn Prozent gegenüber 2018. „Dieser Wert liegt zwar ebenfalls noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre von knapp sieben Prozent. Angesichts der Tatsache, dass die bisherige Wirtschaftspolitik der US-Regierung zu einer Verlängerung des Aufschwungs führen dürfte, ist dieser Wert aus heutiger Sicht aber durchaus erreichbar. Die USA bleiben im aktuellen Umfeld eine attraktive Aktienregion. Auch japanische Aktien und Papiere aus diversen Schwellenländern sind zu bevorzugen, während europäische Aktien unterzugewichten sind“, meint Nicolodi.

(Swisscanto)

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