Der Deutschland-Index lag im Juni 2012 bei 91,6 Prozent und damit 1,4 Prozentpunkte höher als im Vormonat (Mai 2012: 90,2 Prozent). Das ist erstmals seit Februar 2011 ein Anstieg des Index. Hoppenstedt360 prognostiziert damit eine Zunahme der Unternehmensausfälle in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten.
Noch liegt der aktuelle Wert mit 8,4 Punkten aber weit unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010. „Bis zum Ende des Jahres werden wir sehen, wie viel die Unternehmen wirklich aus der letzten Krise gelernt haben und wie gut ihr Risikomanagement aufgestellt ist“, so Zuberek weiter. „Aktionismus infolge der erwarteten Zunahme der Ausfälle ist jedoch nicht angebracht“.
Nur nicht nervös werden
„Trotz des absehbaren Anstiegs der Ausfälle in den kommenden Monaten ist derzeit weder das Wort Krise noch Rezession angebracht“, mahnt Zuberek. Nachdem der Index im vergangenen Jahr Monat für Monat neue Bestwerte erreichte und Deutschlands konjunkturelle Entwicklung abgekoppelt vom Rest Europas schien, bremst die Euroschuldenkrise nun doch das Wachstum. Immerhin ist der Binnenmarkt der EU weiterhin der größte Markt für die deutschen Exportunternehmen. Die schwache Konjunktur und damit verbunden die sinkende Nachfrage bekommen jetzt auch die deutschen Unternehmen zu spüren. Zusätzlich fehlen die Impulse Chinas für die Weltwirtschaft und damit die Weltkonjunktur. Chinas Wachstum liegt aktuell auf dem Niveau wie zu Hochzeiten der Krise 2009.
Doch einige Faktoren mildern die Auswirkungen ab: So bewirkt der spürbar gefallene Ölpreis auf der Einkaufsseite positive Effekte – vor allem Vorprodukte und einfache Produktionsmaterialien sind damit günstiger zu bekommen. Obendrein hilft der niedrige Euro-Kurs den Exporteuren.
„Dass 2012 ein schwieriges Jahr wird, war Ende 2011 schon bekannt“, fasst Zuberek die Entwicklung zusammen. „Unternehmen sollten sich auf ihre Stärken – Wettbewerbsfähigkeit und Innovation – konzentrieren und mit Bedacht agieren. Falsch wäre es, sich von der Nervosität der Finanzmärkte anstecken zu lassen.“