Investmentfonds

Minizinsen frustrieren Anleger

Obwohl sie sich nur ungern mit Geldanlagen beschäftigen, gehen acht von zehn Sparern (79 Prozent) mit ihrem Vermögen sorgsam um.

Der richtige Anlagemix zahlt sich aus

 

Immerhin 70 Prozent haben den Anspruch, auf dem neuesten Stand zu sein, was ihre finanzielle Lage angeht. Trotzdem macht sich Frust breit: 40 Prozent haben angesichts der niedrigen Sparzinsen keine Lust, die Rendite von verschiedenen Geldanlagen miteinander zu vergleichen. Erschwert wird den Sparern ihre Orientierung auch von Wissensdefiziten: Lediglich jeder Vierte (27 Prozent) behauptet von sich, dass er sich mit Geldanlagen gut auskennt. Und nicht einmal jeder Zweite hält Aktien auf lange Sicht für ertragreicher als herkömmliche Anlagen. Große Hoffnungen richten sich an die Berater. Zwei Drittel (67 Prozent) erwarten von ihnen, dass sie Anlagealternativen vorschlagen. Dabei zeigen sich Sparer durchaus aufgeschlossen für Aktien und Investmentfonds, auch wenn viele annehmen, zu wenig Geld für eine breitere Streuung zu haben. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Anlegerbarometers von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.

Jedem zweiten Sparer (50 Prozent) in Deutschland macht es keinen Spaß, sich um seine Finanzen zu kümmern. Die anhaltend niedrigen Zinsen tun ihr Übriges dazu und führen mittlerweile zu Frust und Resignation unter den Anlegern. 37 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass es bei dem niedrigen Zinsniveau egal ist, wie lange sie ihr Geld anlegen, da sie ohnehin keine vernünftige Verzinsung bekommen. Ebenso geben 35 Prozent an, dass es ihnen momentan gleichgültig erscheint, für welche Form der Geldanlage sie sich entscheiden, da sie sowieso keine attraktive Rendite erzielen können. „Das langanhaltend niedrige Zinsniveau ändert die Mentalität der Sparer. Anfangs wollten die Menschen die Phase aussitzen, inzwischen sind die Erwartungen vieler auf den Nullpunkt gesunken. Diese Menschen dürfen wir nicht verlieren, sondern müssen aufzeigen, dass es auch in diesen Zeiten Alternativen gibt“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.

Im Durchschnitt Streuung des Vermögens ab einem Anlagebetrag von 28.500 Euro sinnvoll

Vielen Befragten fehlt allerdings das erforderliche Know-how, um im derzeitigen Marktumfeld eine attraktive Anlagelösung aus der Vielzahl von Produkten ausfindig zu machen: 40 Prozent der Anleger bescheinigen sich selbst schlechte Kenntnisse in Geldanlagen und nur knapp jedem Zweiten (48 Prozent) ist bekannt, dass Aktienanlagen auf lange Sicht die höchsten Erträge bieten. Zwei Drittel der Sparer (67 Prozent) suchen deshalb auch Rat bei ihrem Berater und erwarten von ihm, dass er interessante Anlagealternativen vorschlägt und erläutert. 44 Prozent der Befragten ziehen dabei in Erwägung, Geld aus bestehenden Anlagen in Investmentfonds umzuschichten. Auch der Vermögensstreuung stehen die Anleger relativ offen gegenüber: Etwa die Hälfte (52 Prozent) gibt an, das eigene Geld auf unterschiedliche Anlageformen zu verteilen, um die Risiken zu verringern. Als sinnvoll erachten die Befragten eine Vermögensaufteilung jedoch erst ab einem Anlagebetrag von durchschnittlich 28.500 Euro. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) glaubt sogar, dafür nicht genügend Geld zu haben. „Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, dass zum Aufbau einer ausgewogenen Vermögensstruktur große Geldbeträge erforderlich sind. Wichtig für Anleger ist die Diversifizierung ihrer Ersparnisse, aber unabhängig von der Summe“, sagt Gay.

Besitzer von Aktien und Aktienfonds bleiben bei Kursrückgängen relativ entspannt

Weniger empfänglich für Aktien und Aktienfonds zeigen sich die Befragten, die selbst noch keine Aktien und Aktienfonds besitzen (60 Prozent). Die meistgenannten Gründe, weshalb sie ihre Ersparnisse nicht auf diese Weise anlegen, sind Bedenken wegen möglicher Kursschwankungen (58 Prozent), fehlender finanzieller Mittel (56 Prozent) und des Zeitaufwands, regelmäßig die Aktienkurse zu verfolgen (53 Prozent). Die Besitzer von Aktien und Aktienfonds (40 Prozent) hingegen zeigen sich relativ entspannt und zuversichtlich: 91 Prozent bleiben ruhig, wenn es bei ihren Aktien bzw. Aktienfonds zu Kursschwankungen kommt und der Kurs fällt. Denn 62 Prozent betrachten Rückgänge an den Aktienmärkten gleichzeitig als Chance, günstig nachzukaufen. Mit 96 Prozent tendieren fast alle Aktien- und Aktienfondsbesitzer dazu, bei fallenden Notierungen erst einmal die Füße still zu halten und nichts zu unternehmen. „Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass viele Anleger sich überwinden müssen, ihr Geld in Aktien und Aktienfonds anzulegen. Diejenigen, die bereits investiert sind, scheinen sich damit aber recht wohl zu fühlen, weil sie das Auf und Ab an der Börse weniger als Risiko, sondern vielmehr als Chance begreifen und für ihr Durchhaltevermögen letzten Endes mit einer attraktiven Rendite belohnt werden“, so Gay.

(Union Investment)

print

Tags: , , ,

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben