Der Münchner Bürovermietungsmarkt hält sein hohes Niveau. Das zweite Quartal liefert 242.100 Quadratmeter Flächenumsatz, das erste Quartal 233.500 Quadratmeter. Insgesamt beläuft sich der Umsatz im ersten Halbjahr auf 475.600 Quadratmeter. Das erste Halbjahr brachte damit 12 Prozent mehr Umsatz als das erste Halbjahr des Vorjahres. Langfristig betrachtet sind das 35 Prozent mehr Flächenumsatz als in den letzten fünf ersten Halbjahren und sogar 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum der vergangenen zehn Jahre (339.200 Quadratmeter).
Großflächenabschlüsse mit 30 Prozent des Gesamtergebnisses – Anteil Flexible Workspace steigt
Insgesamt neun Großflächenabschlüsse über 10.000 Quadratmeter wurden im ersten Halbjahr 2018 getätigt. Sie erbrachten fast 30 Prozent des Gesamtergebnisses. Das ist eine erhebliche Steigerung zum ersten Halbjahr 2017, wo vier Großabschlüsse gezählt wurden, die 12 Prozent des Flächenumsatzes ausmachten.
Auffällig ist die weiter steigende Marktpräsenz von Flexible Workspace Konzepten, von denen sich zwei unter den neun Großabschlüssen befanden. Design Offices mietete 15.000 Quadratmeter in einer Projektentwicklung in der Innenstadt Ost, WeWork 11.600 Quadratmeter in der Innenstadt West. Im ersten Halbjahr waren es insgesamt 39.000 Quadratmeter oder 8 Prozent des Take-up, die auf flexible Bürokonzepte entfielen. Eine stark steigende Tendenz, denn das sind bereits 86 Prozent des Umsatzes, der im gesamten Jahr 2017 mit flexiblen Arbeitsplatzkonzepten getätigt wurde (45.000 Quadratmeter).
Flächenumsatz im Stadtgebiet steigt im ersten Halbjahr 2018 kräftig
Im Münchner Stadtgebiet wurden im ersten Halbjahr 2018 mit 382.000 Quadratmetern knapp 90.000 Quadratmeter mehr umgesetzt als im Vergleichszeitraum 2017 (293.000 Quadratmeter). Mehr als 30 Prozent (125.000 Quadratmeter) resultierten dabei aus 26 Projektanmietungen beziehungsweise Baustarts für Eigennutzerobjekte. Die Flächenknappheit an attraktiven Bestandsflächen zwingt die Unternehmen dazu, zunehmend Neubau- und Kernsanierungsprojekte ins Auge zu fassen. Das betrifft überwiegend, aber nicht nur das Stadtgebiet von München.
Projektentwicklungen im Bau bereits zu 70 Prozent vergeben
Zeichen der hohen Akzeptanz von Projektentwicklungen ist die Nutzerquote von 70 Prozent für Büroflächen, die erst im weiteren Verlauf des Jahres 2018 und im Jahr 2019 fertiggestellt werden sollen. Unternehmen, die kurzfristig moderne Flächen suchen, werden daher auch mittelfristig einem knappen Angebot gegenüberstehen. Besonders betrifft das zusammenhängende Flächen ab 3.000 Quadratmetern. Der Leerstand liegt im Stadtgebiet von München derzeit bei rund 2 Prozent und außerhalb der Stadtgrenzen bei rund 6 Prozent.
Die erzielbare Spitzenmiete ist seit Anfang 2018 um 0,50 Euro auf 36,50 Euro pro Quadratmeter und Monat gestiegen. Die gewichtete Durchschnittsmiete für Neuabschlüsse beträgt im ersten Halbjahr dieses Jahres 18,35 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das sind 1,55 Euro mehr als im ersten Halbjahr 2017. Der Mietpreisanstieg zieht sich durch sämtliche Teilmärkte und Gebäudeklassen. In Bestandsgebäuden, die nicht dem modernsten Standard entsprechen, wurden teilweise Steigerungen seit Jahresbeginn um 5 Euro registriert.
Hubert Keyl, Niederlassungsleiter München bei Cushman & Wakefield, sagt: „Die zunehmende Verknappung im Angebot von Büroflächen lässt die Mieten über alle Lagen und Flächenqualitäten hinweg steigen. Selbst in Bestandsgebäuden, die nicht dem modernsten Standard entsprechen, konnten vereinzelt Mietpreissprünge von bis zu 5 Euro pro Quadratmeter durchgesetzt werden. Bleibt es bei einer stabil hohen Nachfrage und einer nur zögerlichen Ausweitung des Büroflächenbestandes, werden sich Nutzer auf weiter steigende Mieten einrichten müssen.“
(Cushman & Wakefield)