Wirtschaft

Deutschlands Überschuss in der Leistungsbilanz sinkt leicht

Deutschlands Überschuss in der Leistungsbilanz sinkt leicht. Er dürfte im laufenden Jahr zurückgehen auf 7,8 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung, nach 7,9 Prozent im Jahr 2017, wie Berechnungen des ifo Instituts für das Forschungsnetz EconPol ergeben haben.

Kein Grund zur Panik: Leichter Rückgang der Jahreswirtschaftsleistung

 

Die EU hält höchstens sechs Prozent für langfristig tragfähig. „Der Rückgang ist auf drei Ursachen zurückzuführen: Der Überschuss beim Warenexport dürfte nicht mehr zulegen. Die Einkommen aus dem Auslandsvermögen werden wohl leicht rückläufig sein. Außerdem wird die Jahreswirtschaftsleistung einschließlich Inflation recht kräftig um 3,7 Prozent steigen“, sagt ifo-Forscher Christian Grimme.

Damit dürfte Deutschland im Jahr 2018 wieder das Land mit dem größten Leistungsbilanz-Überschuss werden, wie schon in den zwei Jahren zuvor. Mit erwarteten 299 Milliarden US-Dollar (264 Milliarden Euro) liegt der deutsche Wert vor Japan, das im laufenden Jahr einen Überschuss von etwa 200 Milliarden US-Dollar (4,0 Prozent seiner Jahreswirtschaftsleistung) aufweisen dürfte. Auf Rang drei folgen die Niederlande mit rund 110 Milliarden US-Dollar (12,0 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung). Dagegen dürften die USA wieder das Land mit dem größten Leistungsbilanz-Defizit werden mit knapp 420 Milliarden US-Dollar, was aber nur 2,2 Prozent seiner Jahreswirtschaftsleistung entspricht.

Der Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz von erwarteten 264 Milliarden Euro lässt sich vor allem auf den Warenhandel zurückführen; ausgehend von den Zahlen für das erste Halbjahr 2018 dürfte sich ein Überschuss von rund 265 Milliarden Euro für das Gesamtjahr ergeben. Haupttreiber für die Ausfuhr an Waren im ersten Halbjahr war die Nachfrage aus den anderen Ländern des Euroraums, den anderen EU-Ländern und aus den USA. Zum Überschuss tragen auch die Erträge aus Auslandsvermögen von rund 63 Milliarden Euro bei. Zahlungen an das Ausland, z.B. bei der internationalen Zusammenarbeit, dürften den Überschuss um rund 45 Milliarden Euro dämpfen. Das Defizit bei den Dienstleistungen wird wohl rund 18 Milliarden Euro betragen.

China ist in diesem Jahr nicht mehr unter den ersten drei Ländern mit den höchsten Überschüssen zu finden. Aufgrund sehr starker Einfuhren und schwächerer Ausfuhren ist der Warenüberschuss deutlich niedriger im ersten Halbjahr 2018; dabei wurde vor allem weniger in die USA und nach Europa exportiert. Außerdem sind die Einnahmen aus dem Auslandsvermögen kleiner im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017.

Leistungsbilanzüberschüsse gehen definitionsgemäß mit hohen Netto-Kapitalexporten einher. Deutschland baut damit mehr finanzielle Forderungen gegenüber dem Ausland auf als das Ausland gegenüber Deutschland. Neben dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen an das Ausland erhöhen auch Erträge aus ausländischen Vermögenstiteln den Leistungsbilanzüberschuss, da sich hierdurch die Zahlungsansprüche an das Ausland erhöhen. Dauerhaft hohe Leistungsbilanzüberschüsse können dann problematisch werden wenn die Forderungen nicht eingelöst werden können, etwa wenn das Ausland nicht mehr fähig ist, die Zinslast zu bedienen.

(ifo Institut)

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