Schließlich wurde das Pariser Klimaabkommen von 179 Staaten ratifiziert. Union Investment hat vor diesem Hintergrund ihren 2009 erstmals eingeführten Sustainable Investment Check (SI-Check) überarbeitet und legt damit den Grundstein für eine neue „Manage to Green“ Strategie.
Perspektivisch soll der neu konzipierte SI-Check einerseits dazu verwendet werden, Grenzwerte pro Nutzungsart zu bestimmen, die Objekte und Projektentwicklungen im Ankaufsfall erfüllen müssen. Andererseits sollen auf dem Klimapfad bis 2050 Zielwerte definiert werden, die eine Immobilie perspektivisch erreichen muss. Investitionen, die notwendig sind, um den Zielwert zu erreichen, werden bereits im Rahmen der Ankaufsprüfung eingepreist und sind damit ein Teil der Wirtschaftlichkeitsberechnung. Auf Basis der Grenz- und Zielwerte wird Union Investment als Kern der „Manage to Green“-Strategie Anfang 2020 unter anderem konkrete CO2-Einsparziele für ihr Immobilienportfolio formulieren.
„Der starke Einfluss des neu konzipierten SI-Checks auf unsere portfoliostrategische Ausrichtung zeigt, dass wir die Ziele des deutschen Klimaschutzplans sehr ernst nehmen und die steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen frühzeitig berücksichtigen. Damit sichern wir die Qualität unseres Portfolios langfristig ab und agieren vorausschauend im Interesse unserer Anleger“, sagt Dr. Reinhard Kutscher, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH.
Der SI-Check kommt bei Union Investment vor jedem Ankauf einer Gewerbeimmobilie zum Einsatz. Darüber hinaus wird die Prüfung bei Bestandsgebäuden jährlich wiederholt, um Potenzial für eine kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeits-Performance von Büro-, Einzelhandels-, Hotel- und Logistikimmobilien aufzuzeigen. Immobilien können eine Bewertung zwischen 1,0 und 5,0 erzielen. Den Topwert im Portfolio von Union Investment erreicht aktuell das Bürogebäude EMPORIO in Hamburg mit 4,3.
„Die Ergebnisse des SI-Checks sind heute schon ein wichtiger Orientierungspunkt für unsere Fondsmanager ebenso wie für unsere institutionellen Kunden“, sagt. Dr. Kutscher, „Mit der Aktualisierung des Bewertungsverfahrens wollen wir den SI-Score noch deutlicher als immobilienspezifisches Pendant zum gängigen ESG-Score im Wertpapierbereich etablieren.“
In seiner neuen Form bewertet der SI-Check die sieben Kategorien Energie, Ökonomie, Ressourcen, Nutzerkomfort, Maßnahmen im Betrieb, Standort und Gebäudeautomation. Bei der inhaltlichen Überarbeitung ist der Bereich „Gebäudeautomation“ neu hinzugekommen, um den Digitalisierungsgrad einer Immobilie besser abzubilden. Außerdem wurde die Kategorie „Betrieb“ weiter präzisiert als „Maßnahmen im Betrieb“, um neben großen Bestandsentwicklungs-Vorhaben wie eine Fassadensanierung auch kleinere Energieeinsparmaßnahmen abzudecken. Darüber hinaus wird in der neu formulierten Kategorie nun auch die Bedeutung Grüner Mietverträge stärker gewichtet. Insgesamt soll der aktualisierte SI-Check zudem noch klarer die Besonderheiten der unterschiedlichen Nutzungsarten berücksichtigen. Das neu konzipierte Bewertungsverfahren ist seit Anfang September 2018 bei Union Investment im Einsatz.
(UI)