Wirtschaft

RLB OÖ entwickelt neue Business-Plattform für Unternehmenskunden

Um 1,1 Milliarden Euro hat die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) im ersten Halbjahr 2018 im Konzern das Kunden zur Verfügung gestellte Finanzierungsvolumen ausgeweitet

Aymanjed / Pixabay

 „Dies zeigt, dass die Konjunktur weiterhin in einer guten Verfassung ist und unsere Unternehmenskunden wichtige Investitionsimpulse setzen. Und es zeigt weiters, dass die Raiffeisenlandesbank OÖ ein starker und verlässlicher Partner der Wirtschaft ist“, betonte RLB OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller beim Netzwerkabend für Unternehmens- und Privatkunden am 1. Oktober 2018 im Linzer Musiktheater. Der Mehrwert, den die RLB OÖ vor allem auch Unternehmenskunden bietet, wird mit der Entwicklung einer neuen Business-Plattform noch weiter erhöht.

Mehrwert für Kunden

„Als kundenzentriert agierende und innovative Bank wollen wir das Wirtschaftsleben unserer Kunden vereinfachen“, skizzierte Schaller die Zielsetzung der neuen Business-Plattform. Die Anforderungen von Firmenkunden seien grundsätzlich sehr individuell, gleichzeitig gebe es bei Unternehmen die Erwartung einer drastischen Vereinfachung des Handlings durch ein modernes und transparentes Online-Angebot. Schaller: „Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung einer Plattform, die als digitaler Kommunikations- und Vertriebskanal neue Standards schafft. Maßgeschneiderte Informationen, Interaktions- und Transaktionsmöglichkeiten werden einen Mehrwert bieten, der weit über das klassische Produktdenken und Bankgeschäft hinausgeht.“ Ausgewählte Funktionalitäten werden bereits ab Ende 3. Quartal 2019 zur Verfügung stehen. Die Business Plattform wird in weiterer Folge ständig erweitert und ausgebaut. Schaller: „Wir wollen unseren Kunden die Möglichkeit geben, mit und in unserem Netzwerk erfolgreich zu sein.“

Patrick Kramer: „Micro-Chips sind eine Möglichkeit, unser Leben einfacher zu machen“

Die Digitalisierung hat viele Ausprägungen. Über eine spezielle referierte Patrick Kramer, Chef des Hamburger Unternehmens Digiwell – upgrading humans („Digital Wellness“), dem führenden europäischen Anbieter von Biohacking-Artikeln. „Cyborgs sind längst unter uns“, sagte Kramer, der selbst mehrere reiskorngroße digitale Implantate unter der Haut trägt. Denn zu jenen Menschen, deren Körper dauerhaft durch künstliche Bauteile ergänzt wird, zählen Träger von Herzschrittmachern genauso wie Träger von Prothesen.

Wachsende Gruppe der Biohacker

„Wir sind zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte in der Lage, dass Technologie es ermöglicht, dass der Blinde wieder sehen, der Taube wieder hören oder der Lahme wieder gehen kann.“ Neben den medizinischen Implantaten gebe es nun die wachsende Gruppe der Biohacker. Diese nutzen Mikrochip-Implantate, die dem Körper neue Funktionen geben: Sie entsperren Handys und Computer, öffnen Haus-, Auto- oder Firmentüren, starten Motoren, speichern Informationen jeder Art etc. Kramer: „Der ganze Krimskrams, den wir in unseren Taschen herumschleppen, ließe sich digital ersetzen – Schlüssel, Ausweise, Visitenkarten, Informationen über Passwörter, Notfallinformationen wie Blutgruppe, Hinweise auf Allergien usw.“

Welt wird immer vernetzter

Kramer geht davon aus, dass man in einigen Jahren Geräte wie das Smartphone nicht mehr in den Händen halten wird, sondern Kommunikation über Schnittstellen im Körper funktioniert. Für ihn ist klar, dass in Zukunft nicht zuletzt auch aufgrund des Themas „Internet der Dinge“ die Welt noch vernetzter sein wird als heute: „Wir hatten vor ein oder zwei Jahren noch fünf Milliarden vernetzte Geräte, in eineinhalb Jahren werde es bereits 50 Milliarden sein und in fünf Jahren wird es weltweit 500 Milliarden vernetzte Geräte geben. Überall müssen wir uns dann entweder mit einem Schlüssel, einem Passwort oder einem PIN-Code identifizieren. Micro-Chips sind eine weitere Möglichkeit, unser Leben einfacher zu machen.“

Stelzer: „Das www muss wie das ABC werden“

Bei der Interviewrunde zeigte sich Landeshauptmann Thomas Stelzer fasziniert davon, welche Grenzen der Mensch mittlerweile im technologischen Bereich überschreiten kann, ist aber gleichzeitig davon überzeigt, dass vieles erst nach einem breiten und sorgfältigen gesellschaftlichen Diskurs umgesetzt werden sollte. Klar sei aber, dass man die Entwicklungen im digitalen Bereich nicht aufhalten könne: „Die Digitalisierung ist ein umfassendes Thema. Daher beschäftigen wir uns auch intensiv damit, wie wir die Infrastruktur ausbauen können, die wir künftig brauchen, um den Wirtschaftsstandort Oberösterreich wettbewerbsfähig zu halten.“ Aber auch im Bereich der Bildung werden große Anstrengungen unternommen – und zwar auf breiter Ebene: „Viele Berufe werden sich verändern. Um Arbeitsplätze halten oder auch ausbauen zu können, muss die Digitalisierung alle Unterrichtsfächer begleiten. Das www muss wie das ABC werden.“

Luger: „Medizinischer Einsatz sinnvoll“

Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger sind Technologien mit Implantaten und dergleichen vor allem sinnvoll, wenn es um den Einsatz in der Medizin geht und damit Menschen auch wirklich geholfen werden oder sogar Leben gerettet werden kann. Aber auch er meinte: „In gewissen Einsatzbereichen sind für mich Grenzen gesetzt, auch wenn etwas technologisch möglich wäre.“ Auf die Frage, was innovative und junge Unternehmen wie Start Ups brauchen, um sich entwickeln zu können, meinte Klaus Luger in der Interviewrunde, dass man hier gesamtgesellschaftlich denken müsse: „Wir brauchen vor allem eine offene Gesellschaft, die international denkt und sich nicht abschottet.“ Dazu gehöre auch, dass man mit der Fehlerkultur anders umgehe, als wir es bisher gewohnt waren.

(RLB OÖ)

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