Diese Situation sei hausgemacht, so Jakobsen, weil es der Kongress im letzten Jahr nicht geschafft habe, ein nachhaltiges Programm auf den Weg zu bringen oder eine Lösung für das Haushaltsdefizit zu erarbeiten. „Wir wissen ja, dass Politiker es hassen, mit Realitäten zu arbeiten, anstatt nur mit Versprechen“, sagt Jakobsen.
Auch die Federal Reserve sei ernsthaft darüber besorgt, dass bis Ende des Jahres kein Kompromiss gefunden werden könnte. Anreize für einen Kompromiss gebe es aber für die zwei großen Parteien dennoch keine. Die Republikaner wollen ein Sparpaket und Steuersenkungen, die Demokraten hingegen fordern Steuererhöhungen. „Beim Absturz von der fiscal cliff droht ein BIP-Rückgang von bis zu vier Prozent. Sollte also bis zum Ende des Jahres nichts passieren, erwartet die USA 2013 eine Rezession“, sagt Jakobsen.
„Die Lösung ist die gleiche wie für die europäische Schuldenkrise und Chinas Wirtschaftsflaute: Wir brauchen mehr Mikroökonomie! Mehr offene Märkte! Mehr Wettbewerb! Mehr Reformen und niedrigere Steuern! Es müssen wieder Anreize geschaffen werden, die extrem hohen privaten Ersparnisse weg von toten Staatsanleihen wieder hin zu Investitionen in Unternehmen, Innovationen und damit in Arbeitsplätze zu bewegen“, so Jakobsen.
Jakobsen ist jedoch pessimistisch: Die politische Situation sei einfach zu kompliziert, als dass die USA das Problem ernsthaft angehen könnten. „Es wird einen Beschluss geben, aber wahrscheinlich einen auf lange Sicht schlechten, der das Problem weiter aufschiebt“, kommentiert Jakobsen.