Don Cesar, St, Petersburg
Das Don Cesar in St Petersburg an Floridas Golfküste ist deutlich bekannter unter seinem Spitznamen „The Pink Palace“. Zu den Gästen zählten unter anderem Zelda und F.Scott Fitzgerald sowie Al Capone, der im King-Charles-Restaurant einen Stammtisch hatte. Doch so unwirklich das Gebäude in der heutigen Zeit wirkt, so bewegend ist die Geschichte hinter der Erbauung. Der feine, weiße Puderzuckerstrand inspirierte Thomas Rowe, ein Amerikaner irischer Abstammung, hier seiner verlorenen Liebe mit einem Hotelpalast am Strand ein Denkmal zu setzen. Er hatte zuvor in England die spanische Opernsängerin Lucinda kennengelernt und sich unsterblich verliebt. Die beiden trafen sich jede Nacht an einem Brunnen, was beider Eltern missfiel. Als die Familie der Angebeteten von dem Verhältnis erfuhr, musste sie zurück nach Europa. Alle Briefe von Thomas Rowe kamen nie an. Nur die letzte Nachricht von Lucinda erreichte ihn, als sie bereits im Sterben lag: „Das Leben ist unendlich. Wir treffen uns wieder am Brunnen. Aber nicht in diesem Leben.“ Rowe wurde schwer krank. Sein Arzt empfahl ihm das Klima an der Westküste Floridas, wo er schließlich das Monument seiner verlorenen Liebe errichten ließ. Obwohl drei Mal so teuer wie geplant, wurde der „Pink Palace“ ein kommerzieller und gesellschaftlicher Erfolg. Nur Rowe wurde nie wieder ganz gesund. In der Lobby starb er 1940 nach einer Herzattacke vor der Nachbildung des Londoner Liebesbrunnens – an gebrochenem Herzen.
The Vinoy, St Petersburg
Das ähnlich in Pink gehaltene The Vinoy befindet sich unweit des Don Cesar, nur nicht mit Blick auf den Golf von Mexiko, sondern auf die Tampa Bay. Eröffnet wurde das Haus zum Neujahrsfest 1925. Schon damals wusste es durch seine enorme palastähnliche Lobby mit weißen Stein- und Marmorkolumnen, handgefertigten braunen Fliesen und seinem riesigen Ballsaal zu beeindrucken. Das Vinoy wurde zum Symbol für die Boom-Ära und wurde besonders von Hollywood-Stars und Politikern geschätzt, wie Jimmy Stewart oder Herbert Hoover. Ähnlich wie viele Hotelikonen in Florida wurde auch das Vinoy während des Zweiten Weltkrieges vom Militär übernommen und zum Teil als Lazarett und Ausbildungsstätte verwendet. Im Anschluss wurden notwendige Renovierungen unterlassen, das Luxusgebäude verkam immer mehr, bis in den frühen 70er Jahren ein Zimmer für sieben Dollar zu haben war und der einst prächtige Ballsaal als Volleyballplatz umfunktioniert wurde. Erst Anfang der 90er Jahre und nach zwei Jahren Renovierung für 93 Millionen Dollar erstrahlte das Vinoy im alten Glanz – heute sogar mit einer eigenen Marina.
The Biltmore Miami
Im Südwesten der Metropole Miamis, genauer gesagt im Bezirk Coral Gables, gibt es nicht nur unzählige riesige Banyanbäume, sondern hier erhebt sich im wahrsten Sinne des Wortes auch das The Biltmore Miami mit seinem alles überragenden 16 Etagen hohen Turm mit Kupferverkleidung – eine Kopie des Giraldaturms in der Kathedrale von Sevilla. Die sich über zwei Etagen erstreckende Everglades Suite im 13. Stockwerk ist aufgrund der handgemalten Deckenfresken mit Szenen der tropischen Feuchtgebiete Floridas legendär, aber auch für einen ihrer Stammgäste berühmt. Der Gangster Al Capone betrieb während der Prohibition in dieser Suite eine illegale Kneipe. Davon zeugen noch heute ein privater Aufzug sowie eine Geheimtreppe. Einschusslöcher in Kamin und Wänden sind weitere Beweise der berüchtigten Abenteuer Capones. Vom Balkon aus blickt man hinunter auf eine weitere Berühmtheit des Hauses: Der rund 2.270.000 Liter Wasser fassende Swimming Pool – nach Erbauung der größte der USA. Johnny Weissmuller, der erste Tarzan und Olympiaschwimmer der USA, war hier in den 20er Jahren als Bademeister und Schwimmlehrer tätig. Zu dieser Zeit zogen auch aufwendige aquatische Aufführungen mit Hollywood-Star Esther Williams die Besucher an. Das Haus wurde 1996 als Nationales Historisches Gebäude ausgezeichnet, einem besonderen Titel, der nur gut 2.500 Gebäuden in den USA verliehen wurde.
The Breakers, Palm Beach
„Down by the breakers“, wo der Atlantik sanft auf den Traumstrand trifft, suchten bereits Ende des 19. Jahrhunderts Urlauber in Palm Beach nach Erholung. Seit 1896 erfüllt das legendäre The Breakers diesen Wunsch. Dabei hat es das Haus nicht zuletzt dank seiner Lage und Architektur geschafft, im Laufe der Zeit zu einer Ikone zu werden. Doch auch Hotels sind vor Tragödien nicht gefeit und diese kamen im Breakers in Form von Feuer. 1903 und 1925 gab es gleich zwei große Brände und das Hotel musste stets aufs Neue wiederaufgebaut werden. Die zweite Rekonstruktion wurde in die Hände der berühmten Designer Shultze und Weaver gelegt, die später auch das Park Avenue Waldorf Astoria in Manhattan entwarfen. 1926 wurde The Breakers mit europäischem Einfluss in der Architektur wiedereröffnet, inspiriert vor allem durch die Villa Medici in Rom. Dieser letzte Feinschliff machte das Haus zu dem Juwel Floridas, das es bis heute ist. Vor allem für Golfer zählt das Haus zu den Top-Adressen weltweit, dank des ersten 18-Loch-Platzes in ganz Florida.
uwelehmann/ surpress