Wirtschaft

Gezeitenwende an den Finanzmärkten

Dezember 2018 mit historisch schlechter Performance

rawpixel - pixabay


Der Dezember zählt typischerweise zu den freundlichen und schwankungsarmen Monaten an der Börse. Deutliche Verluste sind zum Jahresausklang die absolute Ausnahme. Nicht so im abgelaufenen Jahr. Schlechter als im Dezember 2018 war die Wertentwicklung des US-Leitindex S&P 500 in einem Dezembermonat nur im Jahr 1931. Damit sind die Vorzeichen für das Börsenjahr 2019 alles andere als gut. Zwar haben sich die Märkte zu Beginn des neuen Jahres wieder etwas erholt. Doch dabei dürfte es sich vor allem um eine technische Gegenbewegung handeln, ausgelöst durch die Zusicherung der US-Notenbank, die Zinswende zu drosseln oder notfalls sogar komplett zu stoppen. Blickt man hingegen auf die fundamentalen Daten, deutet vieles darauf hin, dass sich die Märkte, ausgehend von den USA, in einem strategisch negativen Zyklus befinden. Wichtige Vorlaufindikatoren signalisieren, dass die US-amerikanische Wirtschaft an Dynamik verliert. Erste Bremsspuren zeigen sich bereits im Immobilienmarkt. Auch die Auftragslage und die Gewinnschätzungen der US-Unternehmen lassen nach. Hinzu kommt die Haushaltssperre, der sogenannte Shutdown, der das Land lähmt. Setzt Präsident Trump weiterhin auf Konfrontation, könnte dies ernste realwirtschaftliche Folgen haben und die Konjunktur des Landes zusätzlich bremsen. Unter diesen Voraussetzungen fehlt den Märkten derzeit die Phantasie, um an eine echte Fortsetzung der Börsenavancen zu glauben.

Rentenmärkte stehen als Retter nicht zur Verfügung

Eine Mitschuld daran, dass das Anlagejahr 2018 auch in der Breite der Assetklassen so ungewöhnlich schlecht verlaufen ist, haben auch die unverändert sehr niedrigen Zinsen. Zwar ist dieser Umstand nicht neu oder überraschend. Doch anders als etwa beim Ausbruch der Finanzkrise 2008, stehen Zinspapiere heute nicht mehr als Ausgleichsposition für schwache Aktienmärkte zur Verfügung. Damit machen sich die Konsequenzen der ultra-lockeren Geldpolitik, durch die die Zinsniveaus jahrelang künstlich nach unten manipuliert wurden, jetzt schonungslos bemerkbar. Bis sich die Zinsen hinreichend normalisiert haben, wird es im günstigsten Fall voraussichtlich Jahre dauern. Im ungünstigen Fall droht der Eurozone eine monetäre „Japanifizierung“, bei der das Wirtschaftswachstum durch wiederkehrende Liquiditätsspritzen (Q. E.) und dauerhaft tiefe Zinsen künstlich am Leben gehalten wird. Vor diesem Hintergrund erscheinen Buy and Hold-Strategien in nächster Zeit nicht erfolgsversprechend, gefragt sind vor diesem Hintergrund vielmehr dynamische und taktische Ansätze erfahrener Vermögensverwalter, die auf Opportunitäten reagieren und Chancen ergreifen können.

(FERI Gruppe)

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