ETF / Zertifikate

Fixes Risikobudget statt fixer Gewichtung

Dass bei der Anlage in Aktien mit Kursschwankungen gerechnet werden muss, ist allgemein bekannt. Dennoch haben in jüngerer Vergangenheit die zwei heftigen Kurseinbußen in Folge der Finanzkrise und der Euro-Schuldenkrise viele Anleger enttäuscht. Wer in so einer Situation auch noch flüssige Mittel benötigte, war womöglich gezwungen, Aktienbestände zu schlechten Kursen zu verkaufen. Zudem ist dieses Verhalten extrem prozyklisch und damit genau so, wie man es als Anleger immer vermeiden möchte.


Auf der anderen Seite wächst die Erkenntnis, dass gerade in der heutigen Zeit Realwerte wie Aktien im Anlagemix nicht fehlen sollten. Auch zeigen die zum Teil markanten Kurserholungen, dass mit Aktien Geld verdient werden kann. Stellt sich Anlegern also die Frage: in welcher Form berücksichtige ich die Anlageklasse der Aktien am besten? „Eine sinnvolle Lösung stellt die ‚dynamische Asset Allokation‘ dar. Denn eine dynamische Strategie verändert die Vermögensaufteilung nach klaren Regeln und hat den Anspruch, wichtige Anlegerziele wie zum Beispiel Kapitalerhalt oder Risikobegrenzung tatsächlich zu erreichen“, so Jan Sobotta, Senior Account Manager von Swisscanto, der Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken.

Lange Verluststrecken vermeiden – Aufwärtspotenziale ausschöpfen

Eine vielversprechende Variante der dynamischen Asset Allokation ist die Steuerung eines Portfolios mit fixen Risikolimits. Im Gegensatz zu klassischen Strategien werden die Anteile der verschiedenen Anlagekategorien nicht innerhalb enger Bandbreiten festgelegt, sondern es wird eine Höchstgrenze für die Wertschwankungen des Vermögens definiert. In Phasen mit großen Marktschwankungen werden Anlagekategorien mit mehr Risiko, wie zum Beispiel Aktien, durch sicherere Anlagen ausgetauscht, während in Zeiten mit geringeren Schwankungen der Aktienanteil wieder zunimmt.

Dabei werden die Risiken täglich überwacht. Wird das vordefinierte Risikomaß überschritten, erfolgt sofort die Reduktion des Risikos auf den festgelegten Wert durch die Umschichtung in risikoärmere Anlageklassen. Im Gegenzug wird der risikoreiche Teil des Portfolios wieder aufgebaut, wenn dessen Risiken – gemessen an der Volatilität – zurückgegangen sind. „Bei einer Erholung der Aktienmärkte ist der Anleger damit wieder investiert. Insgesamt werden mit dieser Strategie also lange Verluststrecken vermieden und Aufwärtspotenziale ausgeschöpft“, sagt Sobotta.

Fondslösungen nutzen aktive Risikosteuerung

Mit den Fonds „Swisscanto (LU) Portfolio Fund Dynamic 0-50“ und „Swisscanto (LU) Portfolio Fund Dynamic 0-100“ bietet die Fondsgesellschaft der Schweizer Kantonalbanken Lösungen an, die die erläuterten Vorteile einer aktiven Risikosteuerung durch die Anpassung der Anlageklassen nutzen. Das Fondsmanagement kann beim erstgenannten Fonds bis zu 100 Prozent in die Kategorien Anleihen und Geldmarktinstrumente investieren, während der Aktienanteil auf maximal 50 Prozent und der Anteil nicht traditioneller Anlageklassen auf höchstens 10 Prozent beschränkt ist.

Bei der zweiten Variante findet hingegen keine Beschränkung des möglichen Aktienanteils statt und nicht traditionelle Anlageklassen dürfen bis zu 30 Prozent beigemischt werden. „Bei beiden Fonds erfolgt generell eine monatliche Anpassung der Anlageklassen bei täglicher Risikoüberwachung. Bei Eintritt zu hoher Risiken ist eine sofortige Reduktion möglich. Die Fonds sind damit konzipiert für Anleger, die eine dynamische Anpassung der Portfoliozusammensetzung zur Vermeidung sehr hoher Volatilität wünschen und dennoch über eine gewisse Risikotoleranz verfügen“, erklärt Sobotta.

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