Lifestyle

Abbiegeassistenten für Lkw können Leben retten

Assistenzsysteme in modernen Fahrzeugen sollen nicht nur den Komfort verbessern, sondern insbesondere auch zu mehr Sicherheit auf der Straße beitragen.

Retten Leben - Lkw-Abbiegeassistenten

Als ein Beispiel für eine Technik, die sich sogar als lebensrettend erweisen kann, verweisen Experten auf den sogenannten Abbiegeassistenten. Seine Aufgabe besteht darin, den sogenannten toten Winkel, also den Bereich neben dem Fahrzeug, den der Fahrer im Rückspiegel nicht einsehen kann, zu minimieren bzw. zu eliminieren. Ein solcher elektronischer Helfer bietet sich besonders für Lkw an, weil die Brummi-Fahrer im Seitenspiegel viel zu oft Radfahrer oder Fußgänger nicht wahrnehmen können. Deshalb fordern Sicherheitsfachleute, dass der Einbau solcher Abbiegeassistenten speziell für Lkw, Busse und andere Fahrzeuge dieser Größenordnung per Gesetz vorgeschrieben werden sollte. Denn Unfälle mit Lkw etc. haben nur allzu schnell dramatische Folgen für Zweiradfahrer und Fußgänger.

Eine typische Situation, in der sich ein Abbiegeassistent immer wieder als unfallvermeidend bewährt, entsteht beim Abbiegen: Ein Lastwagenfahrer will nach rechts in eine Straße einbiegen und übersieht dabei im Außenspiegel einen Radfahrer, der neben seinem Fahrzeug unterwegs ist und geradeaus fahren will. Wenn der Lkw-Fahrer den Radler nicht in letzter Sekunde noch erblickt, nimmt ein gefährlicher und leider viel zu häufiger Unfall seinen Lauf – der Lkw erfasst den Zweiradfahrer. Das kann in dem Fall auch ein Roller- oder Motorradpilot sein: Die Kollision mit dem mächtigen Auto ist für den erheblich schwächeren Zweiradfahrer immer sehr riskant. Und leider nicht selten auch tödlich.

Durch Lkw-Abbiegeassistenten könnten sich dagegen wenigstens 40 Prozent der schweren Unfälle durch abbiegende Lkw verhindern lassen, meinen die Unfallforscher der Versicherer (UDV), die dieses Thema in einem mehrjährigen Forschungsprojekt analysiert haben. Deshalb plädieren die UDV-Experten ebenso für die Einführung einer gesetzlich verpflichtenden Ausstattung von neuen Lkw, Bussen etc. mit elektronischen Abbiegeassistenten wie die Automobilclubs. Zumal diese im Zweifel lebensrettende Technik nach Auskunft der Fachleute auch nicht Unsummen kosten würde: Laut UDV sollen die Kosten dafür bei rund 1.000 Euro liegen. Und auch ältere Lastwagen ließen sich demnach für vergleichbares Geld entsprechend nachrüsten. Doch noch allzu viele Spediteure sparen sich offenbar diese Ausgaben.

Der Forderung nach einer Erstausstattung bzw. Nachrüstung von Lkw mit Abbiegeassistenten kann der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) selbstverständlich nur beipflichten. Der Verband appelliert in dem Zusammenhang auch insbesondere an Städte und Kommunen, hier mit gutem Beispiel voranzugehen und ihre Einsatzfahrzeuge, wie etwa Müll- oder Straßenreinigungswagen, schon mit Abbiegeassistenten auszurüsten, noch bevor sich die Politik auf eine entsprechende Vorgabe geeinigt hat. Schließlich wird das Fahrrad nicht umsonst in vielen Kommunen als umweltfreundliche Alternative zum Autoverkehr propagiert. Dann sollte man auch im Sinne der Sicherheit der Radfahrer handeln, meint der ADFC.

Ideal wäre aus Sicht der Sicherheitsexperten und Unfallforscher übrigens die Kombination des elektronischen Abbiegeassistenzsystems mit einem Notbremsassistenten. Das würde den Lkw-Fahrer in komplexen Verkehrssituationen bestmöglich entlasten und unterstützen, sind sich die Fachleute sicher – und die Gesundheit oder gar das Leben vieler anderer Verkehrsteilnehmer, insbesondere Zweiradfahrer schützen.

(Goslar Institut)

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