Wirtschaft

Ergebnisse des ifo Konjunkturtests für Juli 2013

Vorabdruckaus ifo Konjunkturperspektiven Nr. 7/2013Industrie: Verbesserte LageI.Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Die im Rahmen des ifo Konjunkturtests befragten Unternehmen waren mit ihrer momentanen Situation etwas zufriedener als noch im Juni. Die Nachfrage nahm weiter zu, wenn auch nicht mehr so kräftig wie noch zuletzt. Die Geräte und Maschinen waren mit 83,2% deutlich stärker ausgelastet als noch im April (82,1%). Die Geschäftsaussichten waren den Unternehmensmeldungen zufolge ähnlich positiv wie im Vormonat.

II.
Im Vorleistungsgütergewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Die Firmen berichteten im Juli bei stabiler Nachfrage von einer leicht verbesserten Geschäftslage. Mit 82,0% waren die Geräte und Maschinen zudem stärker ausgelastet als noch im Vorquartal (81,3%). Hinsichtlich der kommenden
Entwicklung waren die Firmen nochmals zuversichtlicher. Im Investitionsgüterbereich hat die Zufriedenheit mit der aktuellen Situation weiter zugenommen. Angesichts reger Nachfrage erhöhten sich die Auftragsbestände von 3,3 Produktionsmonaten (April 2013) auf nun 3,4 Monate. Auch der Auslastungsgrad des Maschinenparks konnte gegenüber dem Vorquartal von 84,3% auf 85,8% gesteigert
werden. Die Geschäftsaussichten – sowohl insgesamt als auch in Bezug auf den Export – waren weiterhin
freundlich. In der Konsumgüterindustrie (ohne Ernährungsgewerbe) hat sich das Geschäftsklima etwas abgekühlt. In Anbetracht rückläufiger Nachfrage und steigender Lagerbestände wurde die momentane Lage nicht mehr so gut bewertet wie noch im Juni. Den Firmenangaben zufolge musste die Produktion gesenkt werden, so dass die Kapazitätsauslastung von 82,4% (April 2013) auf 82,1% fiel. Angesichts günstiger Geschäftsperspektiven soll sie in den kommenden Monaten aber wieder angehoben werden. Im
Ernährungsgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Die Firmen verzeichneten im Juli einen spürbaren Nachfrageschub und konnten ihre Produktion ausweiten. Mit 78,2% war der Maschinenpark deutlich besser ausgelastet als noch im April (75,8%). Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung nahm die Zahl der negativen Stimmen ab und die Personalpläne wurden nach oben korrigiert.

III.
In der chemischen Industrie ist der Geschäftsklimaindikator wieder gestiegen. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate wurden von den Firmen günstiger bewertet als noch im Vormonat. Da weiterhin positive Impulse aus dem Ausland erwartet wurden, waren weitere Anhebungen der Produktion vorgesehen. Im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung ist der Geschäftsklimaindikator leicht gestiegen. Die negativen Stimmen zur aktuellen Lage gingen im Juli zwar etwas zurück. Nach wie vor war aber von Nachfragerückgängen und steigenden Warenbeständen die Rede. Da die Geschäfts-perspektiven weiterhin eher negativ bewertet wurden, waren die Produktionspläne auf Kürzungen ausgerichtet. Im Maschinenbau hat sich das Geschäftsklima dagegen verbessert. Die Unternehmen empfanden ihre momentane Situation nochmals positiver als im Vormonat und konnten Lagerüberhänge reduzieren. Mit 84,3% waren die Geräte und Maschinen zudem etwas besser ausgelastet als noch im Vorquartal (83,9%). Der kommenden Entwicklung sahen sie mit leichter Zuversicht entgegen. Die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen waren angesichts steigender Nachfrage mit ihrer momentanen Lage deutlich zufriedener. Die Auftragsbestände stiegen gegenüber dem Vorquartal von 2,1 auf 2,3 Produktionsmonate. Mit 80,8% waren die Geräte und Maschinen zudem etwas besser ausgelastet als noch im April (80,4%). Die Geschäftsperspektiven haben sich etwas eingetrübt, wurden aber weiterhin als positiv erachtet. Die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen berichteten im Juli von einer weniger guten Geschäftslage. Die Nachfragezuwächse verloren weiter an Dynamik und der Lagerdruck erhöhte sich spürbar. Auch der Optimismus hinsichtlich der kommenden Entwicklung hat etwas nachgelassen und die Produktionspläne sollen nicht mehr ganz so expansiv gestaltet werden wie zuletzt. Im Fahrzeugbau hat sich das Geschäftsklima etwas aufgehellt. Die Nachfrage war weiter schwungvoll und die Auftragsbestände erhöhten sich von 2,7 auf nun 2,8 Produktionsmonate. Mit 88,2% lag die Kapazitäts-auslastung zudem wieder über dem langjährigen Durchschnitt. Im Bereich Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden waren die Firmen mit ihrer aktuellen Geschäftssituation nochmals zufriedener als im Vormonat. Die Nachfragerückgänge kamen nahezu zum Erliegen und überhöhte Warenbestände konnten abgebaut werden. Auch die Kapazitätsauslastung nahm spürbar zu, sie betrug im Juli 80,5% nach noch 78,2% im April. Die Geschäftsperspektiven haben sich den Firmenmeldungen zufolge deutlich aufgehellt. Im Papiergewerbe ist der Geschäftsklimaindikator etwas gesunken. Zwar waren die Firmen erheblich zufriedener mit ihrer momentanen Situation, hinsichtlich der Entwicklung in den kommenden sechs Monaten hat die Zuversicht merklich nachgelassen. Auch aus dem Ausland wurde deutlich seltener mit positiven Impulsen gerechnet als zuletzt. Die Produktionspläne waren daher nicht mehr so zahlreich auf Expansion ausgerichtet. Im Druckgewerbe hat sich die Geschäftssituation weiter verschlechtert. Die Nachfrage nahm weiter ab und die Warenlager erhöhten sich deutlich. Den Firmenmeldungen zufolge ist aber eine Besserung in Sicht. Im Bereich Gummi- und Kunststoffwaren ist der Geschäftsklimaindikator im Juli gestiegen. In Anbetracht steigender Nachfrage waren die Unternehmen mit ihrer momentanen Lage sichtlich zufriedener als noch im Juni. Der Lagerdruck nahm deutlich ab. Die günstige Entwicklung dürfte sich den Firmenangaben zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen. Im Textilgewerbe wurde die Geschäftslage im Juli wieder negativ bewertet. Die Produktion musste gesenkt werden und die Geräte und Maschinen waren mit 81,9% erkennbar schwächer ausgelastet als noch im April (82,6%). Für die nahe Zukunft war zudem keine Besserung in Sicht, da die Geschäftsperspektiven – sowohl insgesamt als auch in Bezug auf den Export – schlechter bewertet wurden als zuletzt. Im Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) ist der Geschäftsklimaindikator gestiegen. Die aktuelle Lage wurde angesichts steigenden Lagerdrucks zwar erkennbar negativer bewertet als zuletzt, der kommenden Entwicklung sahen die Firmen jedoch mit deutlicher Zuversicht entgegen. Die Produktionspläne wurden daher nach oben angepasst.

Bauwirtschaft: Preiserwartungen
abermals trüber
I.
Das Geschäftsklima für das Bauhauptgewerbe hat sich im Juli eingetrübt. Die am ifo Konjunkturtest teilnehmenden Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Geschäftslage etwas unzufriedener als im Vormonat. Überdies schätzten sie die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr weniger zuversichtlich ein. Die Geräteauslastung gab nur unwesentlich auf 74% (saison- und witterungsbereinigt) nach – der Vorjahreswert wurde somit um zwei Prozentpunkte übertroffen. Gut ein Viertel der Testteilnehmer meldete Behinderungen der Bautätigkeit, überwiegend wegen Auftragsmangels (13%). Ungünstige Witterungs-einflüsse wurden von 7% der Befragten als Hinderungsgrund genannt, Arbeitskräftemangel von 6%. Die Reichweite der Auftragsreserven verringerte sich im Durchschnitt der Bausparten geringfügig auf 3,0 Monate (saison- und witterungsbereinigt); vor einem Jahr waren die Auftragspolster um 0,2 Monate kleiner. Obwohl der durchschnittliche Auftragsbestand auf einem im historischen Vergleich sehr hohen Niveau lag, empfanden ihn per saldo 11% der Befragungsteilnehmer als zu klein. Die Firmenmeldungen lassen erkennen, dass die Preise etwas seltener angehoben werden konnten. Zum vierten Mal in Folge rechneten die Testteilnehmer zudem mit geringeren Spielräumen für Preisanhebungen in den kommenden Monaten. Gleichwohl beabsichtigten per saldo mehr Unternehmen als im Vormonat, in der nächsten Zeit ihren Personalbestand aufzustocken.

Die Sonderfrage für den Juli ergab, dass 85% (Juli 2012: 89%) der befragten Baufirmen zur Ausführung geräteintensiver Arbeiten bisweilen auf Leihgeräte zurückgreifen bzw. hierfür Spezialfirmen als Sub- unternehmer verpflichten. Letzteres geschieht in 62% der Fälle aufgrund der Einschätzung, dass diese Subunternehmer Spezialarbeiten günstiger durchführen können. Im Vorjahr entfielen 7% des Umsatzes auf geräteintensive Subunternehmerleistungen. 49% (Juli 2012: 44%) der Bauunternehmen, die sich Geräte leihen, tun dies infolge kurzfristiger Kapazitätsengpässe. Im Jahr 2012 belief sich der Anteil der Leihgeräte an der vorhandenen Gerätekapazität auf im Durchschnitt 13%. Längerfristig angemietete Geräte (Anmietungsdauer länger als ein Jahr) machten lediglich 3% der Gerätekapazität aus.

II.
Im Hochbau hat der Geschäftsklimaindikator zum vierten Mal hintereinander nachgegeben. Die Urteile zur aktuellen Geschäftssituation fielen lediglich im öffentlichen Hochbau etwas günstiger aus als im Vormonat. Hinsichtlich der Geschäftsperspektiven für das nächste halbe Jahr ließ die Zuversicht dagegen in allen drei Teilsparten nach. Der Ausnutzungsgrad der Gerätekapazitäten reduzierte sich geringfügig auf 75%, lag aber über dem Vorjahresniveau. 23% der befragten Firmen klagten über Behinderungen der Bautätigkeit, zumeist wegen Auftragsmangels (12%). Am zweithäufigsten wurde Arbeitskräftemangel genannt (6%). Der Auftragsbestand verkleinerte sich in allen drei Teilsparten um 0,1 Monate. So sanken die Auftragsreserven im Wohnungsbau auf 2,8 Monate, im öffentlichen Hochbau auf 2,4 Monate und im gewerblichen Hochbau auf 3,5 Monate. Im Durchschnitt der Hochbausparten reichten die Auftragspolster der Unternehmen für 3,0 Monate (Vorjahreswert: 2,9 Monate). Nach den Firmenmeldungen zu schließen, konnten die Befragungs-teilnehmer die Preise für Hochbauleistungen öfter anheben als zuletzt. Die Betrachtung der Teilsparten zeigt jedoch, dass es lediglich im Wohnungsbau häufiger zu Preiserhöhungen gekommen sein dürfte. Für die nächsten Monate gingen die Umfrageteilnehmer dagegen merklich seltener von Preissteigerungen aus.

III.
Im Tiefbau verschlechterte sich das Geschäftsklima ebenfalls. Zwar beurteilten die befragten Firmen ihre aktuelle Lage weniger zurückhaltend als im Vormonat. Die zukünftige Geschäftsentwicklung wurde allerdings skeptischer eingeschätzt als im Juni. Knapp 30% der Testteilnehmer meldeten Beeinträchti-gungen der Bautätigkeit, wobei 14% der Firmen über Auftragsmangel, 12% über ungünstige Witterungs-verhältnisse und 6% über Arbeitskräftemangel klagten. Die Geräteauslastung verharrte bei 73%. Vor einem Jahr waren die Kapazitäten um drei Prozentpunkte schwächer ausgelastet. Die Reichweite der Auftragsbestände blieb im Straßenbau unverändert bei 2,9 Monaten und verringerte sich im sonstigen Tiefbau leicht auf 3,0 Monate. Im Durchschnitt der Tiefbausparten betrug die Reichweite 3,0 Monate
und war somit höher als vor Jahresfrist. Den Testergebnissen zufolge kam es im Tiefbaubereich merklich seltener zu Preissteigerungen, insbesondere im Rahmen von Straßenbauprojekten. In den nächsten Monaten dürften sich die Preiserhöhungsspielräume zudem etwas verringern. Die Straßenbaufirmen rechneten spürbar seltener damit, dass sie in der nahen Zukunft höhere Preise durchsetzen können.
L.D.

Großhandel: Verringerte Lagerüberhänge
I.
Das Geschäftsklima im Großhandel hat sich im Juli geringfügig aufgeklart. Der von den Umfrageteilnehmern wieder günstiger eingestuften aktuellen Geschäftslage standen jedoch etwas skeptischere Geschäftserwartungen für die kommenden Monate gegenüber. In Anbetracht verringerter
Lagerüberhänge beabsichtigten die Unternehmen, bei den Bestellungen weniger zurückhaltend zu agieren. Die Verkaufspreise konnten im Berichtsmonat leicht angehoben werden und dürften auch in naher Zukunft weiter steigen. Die Personalpläne sind nach wie vor per saldo auf eine Verringerung der Mitarbeiterzahl ausgerichtet.

II.
Im Produktionsverbindungshandel zeigten sich die Firmen zwar leicht zufriedener mit ihrer derzeitigen Situation, die sichtlich eingetrübten Geschäftsaussichten führten aber dennoch zu einem Nachgeben des Geschäftsklimaindikators. Die Lagerbestände wurden nicht mehr so häufig als zu groß bezeichnet und die Orderpläne fielen weniger restriktiv aus als zuletzt. Im Bereich Eisen, Stahl, Eisen- und Stahlhalbzeug deuten die Umfrageergebnisse auf einen nach wie vor unbefriedigenden Geschäftsverlauf hin. Auch für
die kommenden Monate rechneten die Unternehmen nicht mit einer Wende zum Besseren. Ihre Planungen beinhalteten weitere Preiszugeständnisse sowie Einschränkungen bei den Bestellungen und beim Personal. Im Großhandel mit NE-Metallen und NE-Metallhalbzeug fielen die Lageurteile angesichts rückläufiger Umsätze ebenfalls sehr negativ aus. Da die Betriebe auch die kommende Geschäftsentwicklung
pessimistisch einschätzten, wollten sie die Bestelltätigkeit weiterhin spürbar restriktiv handhaben. Das Geschäftsklima des Bereichs Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör hellte sich dagegen aufgrund der verbesserten Geschäftslage und den nahezu unverändert zuversichtlichen Geschäftserwartungen auf. Die überhöhten Lagerbestände konnten zum Teil abgebaut werden und für die kommenden Monate sahen die Händler größere Preiserhöhungsspielräume. Im Chemiehandel führten die eingetrübten Geschäfts-perspektiven zu einer Verschlechterung des Geschäftsklimas. Bei der Beurteilung der momentanen Lage hielten sich positive und negative Angaben erneut nahezu die Waage. Die Ordervolumina sollen nicht mehr ausgeweitet werden und die Personalpläne sind auf eine Abnahme der Beschäftigtenzahl ausgerichtet. Bei den baunahen Großhandelssparten kam es im Elektrobereich aufgrund einer verschlechterten Geschäfts-situation sowie nicht mehr ganz so optimistischer Erwartungen zu einer deutlichen Eintrübung des Geschäftsklimas. Im Bereich Holz, Baustoffe, Anstrichmittel und Sanitärkeramik führten die positiveren Meldungen zu Lage und Perspektiven dagegen zu einer merklichen Verbesserung. Im Großhandel mit Installationsbedarf für Gas, Wasser und Heizung stand der größeren Zuversicht hinsichtlich des zukünftigen Geschäftsverlaufs eine geringere Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage gegenüber. In allen baunahen Großhandelssparten waren weitere Anhebungen der Verkaufspreise vorgesehen.

III.
Der Geschäftsklimaindikator für den Konsumgütergroßhandel ist im Juli gestiegen. Die Testteilnehmer bewerteten ihre gegenwärtige Situation wieder günstiger und blickten der kommenden Entwicklung weniger skeptisch entgegen. Im Gebrauchsgüterbereich haben sich die negativen Einflüsse auf die Beurteilung der Geschäftslage erheblich verringert. Zudem wurden die Geschäftsaussichten geringfügig weniger zurückhaltend eingeschätzt. Im Bereich elektrische Haushaltsgeräte, Lampen und Leuchten wurde die momentane Geschäftssituation zwar weniger ungünstig eingestuft als im Vormonat, angesichts geringer Nachfrage und steigenden Lagerdrucks überwogen die negativen Meldungen aber nach wie vor. Mit Blick auf die kommenden Monate, in denen die Bestellmengen stark verringert werden sollen, äußerten sich die Unternehmen pessimistisch. Der Großhandel mit Unterhaltungselektronik empfand die Geschäftslage
als nicht mehr ganz so schlecht wie im Vormonat. Bezüglich der Geschäftsperspektiven für das kommende
halbe Jahr nahmen die optimistischen Stimmen erneut zu. Die Befragungsteilnehmer des Bereichs Haushaltswaren, Glaswaren und keramische Erzeugnisse berichteten weiterhin von einer überaus günstigen Lage. Die zunehmenden skeptischen Einschätzungen der Geschäftsaussichten führten dennoch zu einer deutlichen Abkühlung des Geschäftsklimas. Die Orderbereitschaft ließ merklich nach. Das Geschäftsklima im Verbrauchsgüterbereich trübte sich aufgrund nicht mehr ganz so günstiger Lageurteile sowie verhaltenerer Geschäftserwartungen etwas ein. Die Firmenmeldungen des Bereichs kosmetische Erzeugnisse und Körperpflegemittel lassen weiterhin große Zufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation sowie zunehmenden Optimismus hinsichtlich der kommenden Monate erkennen. Sowohl die Bestellabsichten als auch die Beschäftigtenpläne der Betriebe fielen expansiv aus. Das Geschäftsklima im Großhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und orthopädischen Erzeugnissen hat sich dagegen zum vierten Mal in Folge eingetrübt. Grund dafür war die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage, bei der die negativen Angaben die Oberhand gewannen. Die Geschäftserwartungen waren nahezu unverändert leicht zuversichtlich und die Ordermengen sollen nach wie vor vergrößert werden. Die Bekleidungsgroßhändler empfanden ihre Geschäftssituation vor dem Hintergrund zu großer Warenbestände als nicht mehr ganz so gut. Für die kommenden Monate rechneten sie jedoch mit einer günstigen Entwicklung und wieder zunehmenden Preiserhöhungsspielräumen. Im Nahrungs- und Genussmittelgroßhandel ist der Geschäftsklimaindikator nach der deutlichen Verschlechterung im Vormonat wieder in den positiven Bereich zurückgekehrt. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer derzeitigen Lage, und im Hinblick auf die kommende Entwicklung waren die Meldungen wesentlich weniger von Skepsis geprägt als zuletzt. Dennoch soll die Mitarbeiterzahl per saldo verringert werden.
S.S.

Einzelhandel: Aufgehellte Geschäftsaussichten

I.
Der Geschäftsklimaindikator für den Einzelhandel erholte sich im Juli nach der Eintrübung im Vormonat und stieg auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Die Einzelhändler waren mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. Auch die Skepsis bezüglich des zukünftigen Geschäftsverlaufs hat nachgelassen. Es war vorgesehen, die Beschäftigtenzahl zu erhöhen. Die Bestellpläne blieben aber weiter zurückhaltend.

II.
Im Gebrauchsgüterbereich hat sich das Geschäftsklima aufgehellt, da die Perspektiven weniger ungünstig eingeschätzt wurden als zuletzt. Die Urteile zur derzeitigen Lage fielen aber etwas negativer aus als im Vormonat. Die großen Lagerbestände bremsten die Orderbereitschaft. Die Personalpläne waren weiterhin auf Einschränkungen ausgerichtet. Im Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat bewerteten die Befragungsteilnehmer die aktuelle Geschäftslage angesichts der gestiegenen
Lagerüberhänge negativer als zuletzt. Bei der Beurteilung der Geschäftsaussichten für die kommenden Monate war eine aufkeimende Skepsis zu erkennen. Die Händler wollten ihre Bestelltätigkeit einschränken. Das Geschäftsklima im Bereich Metallwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf verbesserte sich deutlich. Vor allem die aktuelle Lage beurteilten die Firmen positiv. Die Verkaufspreise dürften zahlreich angehoben werden. Da es den Firmen gelungen ist, die Lagerüberhänge teilweise abzubauen, waren sie bereit, ihre
restriktive Orderpolitik etwas zu lockern. Sie beabsichtigten, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen. Im Elektro-einzelhandel ist das Geschäftsklima für den Teilbereich weiße Ware nahezu unverändert geblieben. Der nachlassenden Unzufriedenheit mit der momentanen Geschäftslage standen pessimistischere Erwartungen gegenüber. Trotz leicht verringerten Lagerdrucks, soll die restriktive Bestellpolitik fortgesetzt werden. In der Sparte Unterhaltungselektronik hat sich das Geschäftsklima deutlich verschlechtert. Angesichts schwacher Nachfrage wurden sowohl die gegenwärtige Situation als auch die Aussichten für das nächste Halbjahr sehr negativ bewertet. Die Einzelhändler sahen sich weiterhin zu Preisnachlässen gezwungen und wollten sich bei der Ordervergabe stärker zurückhalten. Auch im Einzelhandel mit Computern, Hard- und Software hat sich das Geschäftsklima eingetrübt. Dafür waren ausschließlich vermehrt negative Meldungen bezüglich der Geschäftslage verantwortlich. Die Einschätzungen des zukünftigen Geschäftsverlaufs fielen dagegen etwas weniger skeptisch aus. Die Firmen planten, die Mitarbeiterzahl aufzustocken. Der Geschäftsklimaindikator im Bereich Uhren, Schmuck und Edelmetallwaren ist erneut gesunken. Die derzeitige Geschäftssituation wurde beträchtlich negativer beurteilt. Auch die Perspektiven wurden abermals pessimistisch eingeschätzt.

III.
Der Geschäftsklimaindikator im Verbrauchsgüterbereich ist nahezu unverändert geblieben. Die Geschäftslage wurde weniger negativ bewertet, die Skepsis im Hinblick auf den weiteren Geschäftsverlauf hat jedoch erneut zugenommen. Angesichts unveränderten Lagerdrucks wollten sich die Unternehmen bei der Ordervergabe nach wie vor zurückhalten. Die Händler beabsichtigten weiterhin, die Mitarbeiterzahl
zu verkleinern. Im Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung hellte sich das Geschäftsklima auf. Die derzeitige Lage wurde wesentlich weniger negativ bewertet und auch der Pessimismus bei den Geschäfts-erwartungen hat nachgelassen. Im Schuheinzelhandel ist der Geschäftsklimaindikator nach dem starken Absturz im Juni spürbar gestiegen. Die Unzufriedenheit mit der momentanen Situation hat sich merklich verringert, auch die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung war deutlich weniger ungünstig als zuletzt. Die Preise sollen den Umfrageergebnissen zufolge etwas sinken. Im Bereich Sport- und Campingartikel stieg der Geschäftsklimaindex. Die Händler waren mit ihrer momentanen Lage spürbar zufriedener und auch optimistischer bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs. Trotz stark gestiegenen Lagerdrucks beabsichtigten sie, mehr Bestellungen zu tätigen. Eine Ausweitung des Mitarbeiterstamms war häufiger vorgesehen und Preisanhebungen waren nur vereinzelt geplant. Im Einzelhandel mit Schreib- und Papierwaren, Schul- und Büroartikeln resultierte der Rückgang des Geschäftsklimaindikators aus einer verschlechterten Geschäftslage. Der Zukunft blickten die Testteilnehmer dagegen mit einer leichten Zuversicht entgegen. Vor dem Hintergrund des hohen Lagerdrucks sollen die Bestellvolumina merklich gekürzt werden.

IV.
Im Kfz-Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima etwas aufgehellt. Während die aktuelle Lage von den Unternehmen ungünstiger eingestuft wurde, wurden die Aussichten für die nahe Zukunft nicht mehr ganz so pessimistisch eingeschätzt. Die Order- und Personalpläne deuten aber auf weitere Kürzungen hin. Im Neuwagengeschäft hat sich das Geschäftsklima leicht verbessert. Vermehrt negativen Lageurteilen standen weniger zurückhaltende Geschäftserwartungen gegenüber. Trotz einer Verringerung der Lagerüberhänge
wurden die Orderpläne restriktiv gestaltet. Die Gebrauchtwagenhändler beurteilten die momentane Geschäftslage ebenfalls ungünstiger. Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung keimte dagegen Zuversicht auf. Im Bereich Kraftwagenteile und -zubehör hat sich das Geschäftsklima leicht aufgeklart. Dafür waren nicht mehr so skeptische Einschätzungen der Geschäftsaussichten verantwortlich. Die aktuelle Lage blieb hingegen unverändert schlecht.

V.
Das Geschäftsklima im Nahrungs- und Genussmitteleinzelhandel hat sich deutlich verbessert. Dies war ausschließlich auf die hervorragenden Geschäftslageurteile zurückzuführen. Auch der zukünftigen Entwicklung blickten die Händler optimistisch entgegen. Die Betriebe planten, die Orderpolitik expansiver zu gestalten, und beabsichtigten, die Beschäftigtenzahl weiter zu erhöhen.

A.B.

Dienstleistungen: Geschäftsklima deutlich verbessert

I.
Der ifo Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe (ohne Handel, Kreditgewerbe, Leasing, Versicherungen und ohne Staat) ist im Juli kräftig gestiegen. Die Dienstleistungsunternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage erheblich positiver als im Vormonat und waren mit Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf wieder deutlich optimistischer. Die Personalplanungen sahen eine leichte Aufstockung der Mitarbeiterzahl vor.

II.
Im Transportwesen hat sich das Geschäftsklima im Bereich Personen- und Güterbeförderung zu Land verschlechtert. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage und insbesondere die Perspektiven ungünstiger. Die Firmen im Teilbereich Güterbeförderung im Straßenverkehr beurteilten ihre momentane Situation wieder positiver, zeigten sich aber in ihren Geschäftserwartungen skeptischer. Bei der Sonderfrage nach Behinderungen der inländischen Geschäftstätigkeit klagten 30% der Befragungsteilnehmer über eine unzureichende Nachfrage. Im Bereich Spedition und sonstige Verkehrsdienstleistungen (einschließlich Logistik) rechneten die Unternehmen mit einer Nachfrageabschwächung in der nahen Zukunft. Ihre aktuelle Lage und auch die Perspektiven bewerteten sie weniger positiv als im Juni. Der Geschäftsklimaindikator gab nach. Den Personalbestand wollte man nicht verändern.

Im Bereich Touristik hat sich das Geschäftsklima für die Reisebüros und Reiseveranstalter deutlich verbessert. Die Testteilnehmer beurteilten ihre aktuelle Situation positiver und zeigten sich darüber hinaus auch in ihren Geschäftserwartungen sehr viel zuversichtlicher. Als wichtigster Behinderungsfaktor wurde Auftragsmangel genannt, mit 17% jedoch weniger häufig als noch im April (25%). Fachkräftemangel, der vor einem Jahr von 29% der Teilnehmer genannt wurde, wurde im Juli 2013 kaum noch erwähnt (2%).

Die Architektur- und Ingenieurbüros beurteilten ihre momentane Geschäftslage noch positiver und zeigten sich hinsichtlich der Aussichten für die nächsten sechs Monate zuversichtlicher als im Juni. Dennoch hat die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen erneut nachgelassen. Die Firmen erwarteten allerdings wieder häufiger Umsatzzuwächse in der nächsten Zeit. Sie planten – jedoch nicht mehr ganz so forciert wie bisher –, die Zahl der Mitarbeiter zu vergrößern. Preisanpassungen nach oben waren deutlich vermehrt vorgesehen.

Im Bereich Dienstleistungen der Informationstechnologie (Programmierungstätigkeiten, sonstige Software-Entwicklung, IT-Beratung, Betrieb von DV-Einrichtungen) hat sich das Geschäftsklima aufgrund einer noch günstigeren Lagebeurteilung und zudem positiverer Geschäftsaussichten verbessert. Die befragten Firmen rechneten häufiger als im Juni mit Umsatzsteigerungen in der nächsten Zeit und planten, den Personalbestand auszuweiten. Ein Problem besteht aber weiterhin im Fachkräftemangel, der sich den Meldungen der Testteilnehmer zufolge noch verstärkt hat (27%;
April: 18%).

Der Bereich Rechts-/Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung berichtete von einer noch besseren aktuellen Geschäftslage und war in seinen Erwartungen zuversichtlicher als im Juni. Die positive Umsatz-entwicklung der vergangenen Monate dürfte sich – bei nachlassender Dynamik – fortsetzen. Hingegen wurden Preisanhebungen zum fünften Mal in Folge weniger häufig geplant. Den Mitarbeiterstamm
wollte man vergrößern, jedoch stellt der Mangel an Fachkräften einen Engpassfaktor dar, der zunehmend
die Geschäftstätigkeit behindert (31%).

Im Bereich Unternehmens- und Public-Relations-Beratung beurteilten die Firmen ihre momentane Situation nicht mehr ganz so günstig, schätzten aber ihre Aussichten erneut optimistischer ein. Die Zufriedenheit mit den Auftragsbeständen hat spürbar abgenommen, man rechnete aber mit einer Nachfragebelebung in der nächsten Zeit und gab an, zusätzliche Mitarbeiter einstellen zu wollen. Preisanhebungen waren nur vereinzelt vorgesehen.

Die Werbebranche war mit ihrer Auftragslage nicht mehr ganz so unzufrieden und bewertete ihre aktuelle Situation merklich günstiger als im Vormonat. Auch bei den Geschäftsaussichten zeigte sich – nach der zurückhaltenden Einschätzung im Juni – nunmehr wieder ein deutlicher Optimismus. Die positiven Umsatzerwartungen für die nahe Zukunft wurden nach oben revidiert und eine Vergrößerung der Mitarbeiterzahl geplant.

Der Bereich Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften bewertete seine aktuelle Lage spürbar positiver und erwartete für die nahe Zukunft vermehrt ein Umsatzwachstum. Zudem wurden die Perspektiven für die nächsten sechs Monate wieder zuversichtlicher eingeschätzt. Die Firmen klagten nicht mehr so oft über eine unzureichende Nachfrage (24%), berichteten aber häufiger von einem Fachkräftemangel (61%).

Im Gastgewerbe hat der Geschäftsklimaindikator leicht zugelegt. Das Beherbergungsgewerbe (Hotels, Gasthöfe, Pensionen) beurteilte seine Geschäftslage zwar positiver, sah aber der weiteren Entwicklung per saldo erneut leicht skeptisch entgegen. Im Juli wurden die Geschäfte, neben dem Nachfragemangel (38%), durch fehlende Fachkräfte (37%), eine ungünstige Wetterlage (28%) und Finanzierungsengpässe (20%) beeinträchtigt. Auch der Bereich Gastronomie (Restaurants, Cafés) führte im Juli die Wetterlage als wichtigen Behinderungsgrund (44%) an, vor Fachkräftemangel (33%), Finanzierungsengpässen (24%) und Nachfragemangel (19%). Die aktuelle Geschäftslage wurde günstiger eingestuft, die Perspektiven haben sich eingetrübt.

Der Bereich Mobilien-Leasing1 bewertete seine aktuelle Lage und auch die Perspektiven günstiger als im Juni. Das Geschäftsklima verbesserte sich.

1 Mobilien-Leasing der Institutionen für Finanzierungsleasing gemäß der Klassifikation
der Wirtschaftszweige (WZ 2008).

print

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

25 Jahre Mein Geld
Icon

Mein Geld TV

Das aktuelle Video

-
Welche Neuerungen gibt es zum BAV-Geschäft?

Im bAV Geschäft gibt es immer wieder neue Trends und verbesserte Tarife. Was können Berater und Vermittler für 202472025 erwarten?

zum Video | alle Videos
Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein Geld 03 | 2024

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben