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Ölpreiskrise wird Druck auf Energieinfrastrukturanlagen erhöhen

• Corona-Pandemie verstärkt negative Auswirkungen

markusspiske / Pixabay

Covid-19 hat die weltweite Nachfrage nach Öl einbrechen lassen. Durch den seit März geführtem Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland, stürzt der Preis für ein Barrel Rohöl ab, vorübergehend sogar ins Negative. „Ölpreiskriege hat es schon früher gegeben. Allerdings ist dies der erste, bei dem es gleichzeitig zu Angebots- und Nachfrageschocks gekommen ist“, so das Infrastructure Equity-Team von Whitehelm Capital.

Mehr Verlierer als Gewinner

Ölpreiskriege haben generell nur wenige positive Effekte auf Verbraucher und nationale Haushalte. Die Corona-Pandemie habe auch diese eliminiert. „Die Verbraucher sind in der Regel die offensichtlichsten Gewinner von Ölpreiskriegen. Heizen und Autofahren werden deutlich günstiger, was wiederum die Investitionen in anderen Wirtschaftsbereichen ankurbelt. Das ist jetzt nicht der Fall“, gibt das Team von Whitehelm zu Bedenken. Auch die positiven Auswirkungen auf die Finanzkraft erdölimportierender Länder seien angesichts der massiven Verschuldungen während der Coronakrise zu vernachlässigen. „Die größten wirtschaftlichen Verwerfungen wird es in den Ländern geben, deren Staatshaushalte größtenteils von Ölexporten abhängen, bis hin zum Zusammenbruch der ohnehin oftmals vorherrschenden fragilen Systeme“, so die Experten weiter.

Sinkende Ölpreise belasten Umsätze von Infrastrukturanlagen zusätzlich

Infrastrukturanlagen seien üblicherweise weniger anfällig für externe Schocks als andere Anlageklassen. Doch trotz ihres defensiven Charakters seien einige Teilbereiche des Markts in dieser beispiellosen Zeit nicht verschont geblieben. „Die Energie- und Versorgungsinfrastruktur ist am stärksten vom Ölpreiseinbruch betroffen. Viele dieser Anlagen sind auf Einnahmen angewiesen, die nicht nur an die Energiepreise, sondern auch an die Inflation gekoppelt sind. Sinkende Ölpreise – was zu einer niedrigeren Inflation führt – könnten die Einnahmen doppelt belasten“, so das Team von Whitehelm. Außerdem seien diese Vermögenswerte nur begrenzt in der Lage einen solchen Einnahmeschock abzuschwächen, da sie stark fremdfinanziert und kapitalintensiv seien, und es so unmöglich sei, Ausgaben sinnvoll zu reduzieren. Beispiele seien vor allem Anlagen für erneuerbare Energien und Stromerzeuger. Daher erwartet Whitehelm bei anhaltenden niedrigen Ölpreisen einen starken Rückgang bei den Erneuerbare-Energie-Projekten, da ihre Rentabilität zunehmend unter Druck geraten wird.

Investoren sollten wachsam bleiben und Marktchancen nutzen

Nicht alle Teilsektoren innerhalb der Infrastruktur seien von sinkenden Ölpreisen gleichermaßen betroffen. Beispielsweise hätten die Wasserversorgung, soziale Infrastruktur, Parkplätze, Lagerungen und Kommunikation von den Energiepreisen unabhängige Cashflows. Außerdem seien diese Sektoren gegenüber den Marktverwerfungen durch Covid-19 weniger anfällig. „Insgesamt wird der Ölpreiskrieg die negativen Auswirkungen von Corona verstärken. Zahlungsausfälle, Rating-Herabstufungen und Konkurse könnten in einigen Sektoren unvermeidlich sein. Doch es gibt auch vereinzelt Lichtblicke. Einige Teilsektoren innerhalb von Infrastrukturanlagen, wie etwa Wasserversorgung und soziale Infrastruktur sind gut aufgestellt, um die Krise zu überstehen und andere, wie Kommunikationsanlagen, profitieren sogar von der Krise“, fasst das Team von Whitehelm zusammen. Investoren sollten daher stets wachsam bleiben und Opportunitäten am Markt nutzen.

(Whitehelm Capital)

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