Wirtschaft

Armes Großbritannien

Als echtem Freund der Briten fällt es einem derzeit schwer, mit Blick auf Großbritannien seinen Optimismus zu bewahren.

Hyde Park

Boris Johnson sagte unlängst, seine Regierung wolle die Krise nutzen, um die Herausforderungen der letzten Jahrzehnte anzugehen. Dabei hat man den Eindruck, es werden nicht einmal die aktuellen Probleme angegangen. Corona-gebeutelt wie kein anderes Land in Europa und den (harten) Brexit vor Augen torkelt Great Britain wie ein angeschlagener Boxer durch das Zeitgeschehen und kann dabei im Clinch harte Wirkungstreffer nicht vermeiden. Die britische Regierung hat die Frist auf eine Verlängerung der Übergangsphase über das Ende des Jahres hinaus gerade endgültig verstreichen lassen, obwohl es bei den Verhandlungen mit der EU-Kommission praktisch keine Fortschritte gibt. Auch mit den USA ist ein Freihandelsabkommen weit und breit nicht in Sicht.

Die Wirtschaftsleistung Großbritanniens ist bereits im ersten Quartal so stark zurückgegangen wie seit 1979 nicht mehr. Und das war erst der Anfang. Das wahre Gemetzel bringt erst das zweite Quartal. Die Bank of England hat für das erste Halbjahr bereits einen möglichen Rückgang der Wirtschaftsleistung um bis zu 20 Prozent prognostiziert. Gleichzeitig und folgerichtig verlieren die Finanzmärkte zunehmend das Vertrauen in das Britische Pfund und dieses immer mehr an Wert gegenüber dem Euro – was der britischen Wirtschaft jedoch nicht wirklich helfen wird. All das nehmen die Brexit-Hardliner sehenden Auges in Kauf. Denn sie hoffen, die wirtschaftlichen Folgen eines No-Deal-Brexits für Großbritannien ohne das es weiter auffiele, der Corona-Krise in die Schuhe schieben zu können. Und folgen dabei einer Ideologie statt wirtschaftlicher und politischer Vernunft. Wie heißt es in Großbritanniens heimlicher Nationalhymne „Rule, Britannia“ (Originaltext: https://de.wikipedia.org/wiki/Rule,_Britannia!) so schön: Britons never will be slaves. Als Sklaven der EU haben sich die Hardliner immer gefühlt, aber jetzt machen sie sich zu Sklaven einer fragwürdigen Ideologie, die die Zukunft ihres Landes massiv gefährdet. Daher möchte man Boris Johnson mit den Worten Thy cities shall with commerce shine (Deine Städte sollen im Glanze des Handels strahlen) aus der selben Hymne, sagen: Mach den Deal!

Uwe Lehmann

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