Wirtschaft

Cybersecurity: Aus dem Dilemma zwischen Privatheit und Sicherheit wächst eine neue Industrie heran

Wieder ein Cyberangriff – kürzlich wurde Twitter gehackt und die Accounts prominenter Stars und Politiker übernommen

newarta / Pixabay

Eine weitere Schlagzeile, die das Bedürfnis nach Privatsphäre und Schutz persönlicher Daten vorantreibt. Das gestiegene Bewusstsein ihrer Kunden ist bei den Unternehmen inzwischen angekommen, zudem wurden die Datenschutzvorschriften weitreichend verschärft. Bei Nichteinhaltung drohen harte Strafen und noch schlimmer: der Verlust der Reputation. Umso komplexer die Prozesse werden, desto robuster muss die Sicherheitsstruktur des Unternehmens aufgebaut sein. Der Investitionsbedarf in Cybersecurity ist laut dem US-amerikanischen Analysehaus Tematica, Produktpartner von Rize ETF niemals größer gewesen.

Das „Big-Brother“-Paradigma als düstere Vision eines Überwachungsstaats ist spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden im Bewusstsein der Bürger präsent. Wieviel unserer Grundrechte wollen wir an eine staatliche Macht abgeben, um die für uns alle notwendige öffentliche Sicherheit zu garantieren? Bringen strengere Datenschutzvorschriften wie die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die Kontrolle über unsere Daten und damit mehr Sicherheit? Basierend auf den Marktanalysen zu Cybersicherheit von Tematica Research führt das gesteigerte Bewusstsein zu neuen weltweiten Regulierungen.

Kontrollverlust durch Hyper-Vernetzung

Im modernen digitalen Zeitalter werden unsere Online-Bewegungen ständig verfolgt. Eine durchschnittliche Webseite tauscht Daten mit mindestens einem Dutzend verschiedener Dritter aus. Das Gleiche gilt für das Mobiltelefon, das normalerweise über eine Reihe von Apps verfügt, die ständig sensible Informationen sammeln, wie z.B. Standortdaten und Anrufaufzeichnungen, selbst dann, wenn die Apps nicht in Gebrauch sind [1]. Aber auch in der analogen Welt – in Einkaufzentren, Unternehmen, Konzerthallen, bei politischen Kampagnen – mithilfe von Wifi und Bluetooth werden Menschen überwacht, via Gesichtserkennung identifiziert, um Straftaten zu verhindern oder um mit Werbung gezielt angesprochen zu werden.

Dazu Tematica CIO Chris Versace: „Amazon überwacht, was wir kaufen, Uber lokalisiert, wo wir leben und arbeiten, und Google und Facebook kennen unsere Vorlieben, Wünsche und Meinungen, oft in Echtzeit. Mit Millionen von Datenpunkten, die direkt in ihre (und die Datenforschungsmaschinerie anderer Unternehmen) eingespeist werden, haben diese (und andere) Unternehmen einen Weg gefunden, unsere Persönlichkeiten zu monetarisieren.

„Too much“ Information – das verlangt Regeln

Bei so vielen gehorteten, organisierten, strukturierten, analysierten und gespeicherten Daten sitzen einige wenige Unternehmen (und in weiterer Folge auch Regierungen) jetzt auf „Too Much Information“ (TMI). Regulatorische Strukturen wie die DSGVO scheinen somit den Menschen die Kontrolle zurückzugeben wie ihre persönlichen Daten verarbeitet werden.

„Die Geschwindigkeit der Digitalen-Vernetzung war höher als die Fähigkeit der Sicherheitsgesellschaft, mitzuhalten und die nötige Sicherheit zu gewährleisten. Und heute zahlen wir den Preis dafür. Fast 70 Prozent aller größeren Unternehmen planen aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie eine Erhöhung der Ausgaben für Cybersicherheit.[2] Organisationen sehen in dieser Hinsicht bereits gute Erträge aus ihren Investitionen, wobei mehr als 40 Prozent glauben, dass sie mindestens doppelt so viel wie ihre Ausgaben für den Datenschutz davon profitiert haben [3]“, so Tematica CIO Chris Versace.

„Es ist daher keine Überraschung, warum Cybersicherheitsunternehmen eine Investitionsmöglichkeit darstellen. Denn sie bieten Schutz im Kampf gegen die Cyberkriminalität und setzen sich weltweit für eine bessere Regulierung des Datenschutzes ein. Cybersicherheit ist ein Megatrend, der einen lange anhaltenden Einfluss auf die Art und Weise haben wird, wie Verbraucher mit digitalen Werkzeugen interagieren. Der Sektor stellt eine außergewöhnliche Wachstumschance für Unternehmen dar, die sich in diesem Bereich positionieren und für Investoren, die in diese investieren.“, so Rahul Bhushan, Mitgründer des britischen Investmenthauses Rize ETF.

(Rize ETF)

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