Wirtschaft

ESG und die US-Präsidentschaftswahl: Ein Trend ist nicht zu stoppen

Während die Wahl von Joe Biden neuen Rückenwind für ESG-Investments bedeuten würde, dürfte Trump nach einer Wiederwahl weitermachen wie bisher

GDJ / Pixabay

ESG hat auch unabhängig vom Ausgang der Wahl eine große Zukunft, glaubt man bei Western Asset Management.

Die Experten des US-Investmenthauses Western Asset Management geben einen Ausblick auf die Entwicklung nachhaltiger Geldanlagen in den USA nach der Wahl. Obwohl Entwürfe von Gesetzestexten in den USA zuletzt einen kritischen Umgang mit ESG-Anlagen skizziert haben, dürfte die Branche auch weiter auf dem Wachstumspfad bleiben. Insbesondere die Wahl von Joe Biden könnte ESG-Investments zusätzlichen Rückenwind bescheren: „Joe Biden hat klar gemacht, dass der Klimaschutz eines seiner Kernthemen ist. Wir denken, dass eine Biden-Regierung anstreben würde, den Netto-CO2-Ausstoß des US-Energiesektors bis 2035 auf null zu senken und bis 2050 komplette Klimaneutralität zu erreichen“, so die Experten von Western Asset Management.

Um diese Ziele zu erreichen, würde Biden bis zu zwei Billionen US-Dollar in ein Infrastrukturprogramm mit dem Titel „Clean Energy Revolution“ stecken. Auch sei möglich, dass sein Kabinett künftig den Posten eines/einer Beauftragten für Klimapolitik umfasse. „Doch wie Biden seine Pläne konkret umsetzt, hängt von den Machtverhältnissen innerhalb des politischen Systems nach der Wahl ab, insbesondere zwischen Senat und Kongress“, so Western Asset Management. „Zu erwarten ist im Falle einer Wahl Bidens allerdings, dass sich die USA wieder zu den Klimazielen von Paris bekennen und manche Dekrete Donald Trumps in diesem Zusammenhang rückgängig gemacht werden“, sagen die Experten weiter.

Sollte Trump allerdings im Amt bestätigt werden, dürfte er seinem bisherigen Kurs treu bleiben: die Öl- und Gasindustrie weiter deregulieren und weiterhin nach Energieunabhängigkeit der USA streben. „Im Falle einer Wiederwahl dürften auch die während des Sommers formulierten Gesetzesentwürfe von Behörden, wie dem Department of Labor, nicht wesentlich abgeschwächt werden“, betont man bei Western Asset Management. Die Behörde hatte angeregt, dass Investoren künftig begründen sollten, wieso sie sich für ESG-Produkte entschieden haben.

Dennoch sind die Experten von Western Asset Management davon überzeugt, dass der Trend rund um ESG unabhängig vom Ausgang der Wahl anhalten wird. „Viele internationale Investoren haben ESG längst zum Standard erklärt. Hinzu kommt, dass ESG-Kriterien ein effektives Werkzeug eines ganzheitlichen Investmentprozesses sind und sich zum Wohle der Anleger nutzen lassen“, so die Investmentgesellschaft.

(Western Asset Management Company)

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