Wirtschaft

Tech-Aktien sind die Profiteure der vierten industriellen Revolution

Trotz hoher Kursgewinne bieten Tech-Aktien immer noch Potenzial – Kleine Unternehmen können langfristiges Wachstum bieten

Wandel zur digitalen Weltwirtschaft

Ein langfristiger Ansatz ist unerlässlich, um möglichst umfassend von den Chancen zu profitieren, die aus dem Wandel hin zu einer digitalen Weltwirtschaft resultieren, schreibt Denny Fish, Portfoliomanager für den Technologiesektor bei Janus Henderson, in seiner aktuellen Analyse zu Technologieaktien.

„Viele Anleger fordern aufgrund der jüngsten Volatilität eine Sektorrotation oder eine Verlagerung auf Value-Aktien. Wir denken allerdings, dass Technologie- und internetfokussierte Kommunikationsaktien nach wie vor mit die vielversprechendsten Wachstumschancen bieten“, stellt der Experte fest.

Sehr solide Fundamentaldaten

Die Kurse vieler Technologieaktien sind zwar in die Höhe geschnellt, jedoch bieten viele marktführende Technologie- und internetfokussierte Kommunikationsunternehmen mit die solidesten Fundamentaldaten und das stärkste langfristige Wachstum in allen Aktiensegmenten. Sie glänzen daher mit ausgezeichneten Finanzergebnissen. Diese Entwicklung könnte nach Einschätzung von Denny Fish noch mehrere Jahre andauern.

„Wir sind uns durchaus den Auswirkungen vorübergehender Marktbewegungen bewusst, insbesondere bei kurzfristigen Extremniveaus. Dennoch befinden wir uns derzeitig an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution.

Ein Indiz dafür ist, dass sich die wirtschaftlichen Gewinne von traditionellen Branchen in Richtung der Miete digitaler Services verschieben. Denn künstliche Intelligenz, die Cloud sowie die stärkere Vernetzung in der gesamten Wirtschaft bescheren Effizienzsteigerungen“, argumentiert Fish.

Die Macht der vierten industriellen Revolution

Zwar führten die starken Kursgewinne von Technologieaktien zu wenig schmeichelhaften Vergleichen mit der Dotcom-Blase vor 20 Jahren, jedoch gibt es einen großen Unterschied: Im Gegensatz zu damals scheinen Technologiefirmen heute Unternehmen wichtige Effizienzsteigerungen und Verbrauchern Mehrwert bieten zu können.

Über IoT-fähige Geräte erfasste Informationen oder Nutzerinformationen im Internet werden häufig mithilfe KI-basierter Algorithmen in der Cloud verarbeitet und verwendet, um bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. Dies ist zwar nicht neu, wurde aber während des Konjunkturabschwungs dieses Jahr akut eingesetzt, als Unternehmen darum wetteiferten, den Zugang zu Kunden aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass Back-Office-Abläufe reibungslos funktionierten.

So wurde die Digitalisierung von Unternehmen teilweise um Jahre vorangetrieben. Tech-Aktien haben auch dank der Erkenntnis zugelegt, dass der gesamte Zielmarkt bei vielen ihrer Angebote wahrscheinlich größer geworden ist. Ganze Verbraucherkohorten, die bisher der digitalen Wirtschaft skeptisch gegenüber standen, hatten kaum eine andere Wahl, als sie während der ausgedehnten Lockdowns stärker zu nutzen.

Am deutlichsten lässt sich das an der stärkeren Nutzung des Online-Handels, Telelernen und -arbeiten sowie an der Online-Unterhaltung ablesen.

Währung: Daten

„Daten sind die Währung der vierten industriellen Revolution. Wahrscheinlich haben sie die Wettbewerbsposition solcher großen Internet-Plattformen gestärkt, die bereits in die erforderlichen Technologien investiert haben, um die aus der zunehmenden Nutzung gewonnenen Daten zu verwertbaren Geschäftsinformationen zusammenzufassen.

Dieses Jahr hat sich dieser Trend zwar beschleunigt, dennoch stehen wir wohl nach am Anfang des digitalen Wandels“, analysiert Denny Fish die Situation. „Wir erwarten, dass die Einführung der 5G-Infrastruktur in den kommenden Jahren dazu beitragen wird, diese Dynamik aufrechtzuerhalten.“

Tech ist nicht gleich Tech

Nach Meinung des Experten hätten viele Investoren erst spät erkannt, welche Chance große Technologieplattformen bieten, die diese langfristigen Trends vorantreiben. Außerdem hätten sie diesen Sektor oft als homogene Einheit wahrgenommen, was falsch sei.

„In der Spätphase der jüngsten Technologierallye gab es wahllose Käufe, bei denen kaum ein Unterschied gemacht wurde zwischen Aktien, die auf langfristige Treiber setzen, oder etablierten Technologieunternehmen, deren einstmals lukrativen Zielmärkte voraussichtlich untergehen werden. Universelle, nicht abgestimmte Anlagestrategien verschlimmern die Sache zusätzlich“, so der Portfoliomanager Fish.

Fähige Managementteams identifizieren

Mehrere Bereiche des Tech-Sektors sollten gemieden werden, entweder weil bei Traditionsunternehmen die Transformation für Gegenwind sorgt oder es bei eher spekulativen Papieren in puncto Rentabilität an Transparenz mangelt.

Investoren sollten sich darauf konzentrieren, fähige Managementteams zu identifizieren, die auf wirtschaftlichere Produktion setzen und – mit Blick auf künftiges Wachstum – ergänzende Geschäftsbereiche in Betracht ziehen, die das Kerngeschäft eines Unternehmens abrunden.

(Janus Henderson Investors)

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